Im Dauerregen von Bielefeld hatte Anthony Modeste (33) am Samstag (4. Dezember 2021) einen schweren Stand – nur 19 Ballkontakte bis zur Auswechslung in Minute 65. Seit drei Spielen hat der FC-Starstürmer keinen Ball mehr im Kasten unterbringen können.

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Dennoch erlebt der Franzose unter Steffen Baumgart (49) seinen zweiten Frühling: Zehn Tore in 16 Pflichtspielen – das war seit Stöger-Zeiten eigentlich ein kühner FC-Traum.

Modeste unter Baumgart: Noch bessere Torquote als zu Stöger-Zeiten

Modeste knipst in dieser Bundesliga-Saison durchschnittlich alle 136 Minuten. Selbst unter Peter Stöger (55) inklusive 25-Tore-Jahr waren es 146 – in den mageren Zeiten von Achim Beierlorzer (54) und Markus Gisdol (52) gar 337.

Diese Mega-Form hat kürzlich auch Streamingdienst „DAZN“ im Format „Decoded“ durchleuchtet und gezeigt, was den Franzosen selbst unter Europas Top-Stürmern so außergewöhnlich macht. Denn: Modeste gewinnt den ein oder anderen Vergleich mit Weltstars wie Robert Lewandowski (33), Erling Haaland (21), Karim Benzema (33) oder Romelu Lukaku (28)!

Erstens: Keiner der internationalen Super-Angreifer steht bei seinen Treffern näher zum Tor als Tony – der knipst aus durchschnittlich 7,5 Metern Entfernung. Der Instinkt macht’s, weiß Timo Horn (28): „Diesen Riecher zu haben, am richtigen Fleck zu stehen. Das hat er einfach, das kann man auch nicht lernen.“ Modeste als Killer direkt vorm Kasten: Stand 26. November kamen Lewandowski (9,7), Lukaku (10,5), Benzema (11,2) oder Haaland (15,0) da bei Weitem nicht ran.

Anthony Modeste: Mit Köpfchen richtig stehen als Erfolgsrezept

Zweitens: Kopfballstärke. Der FC-Knipser hat in Europas Top-5-Ligen die meisten Tore mit dem Schädel erzielt: Fünf! Das sind mehr als Haaland und Lewandowski zusammen (jeweils zwei). Obendrauf: Modeste hat eine überragende Luftzweikampf-Quote – seine 59 Prozent toppt auch kein Haaland (58%), geschweige denn Lukaku (53%), Benzema (52%) oder Lewandowski (51%). Schlichtweg Top-Niveau!

„DAZN“-Experte Sebastian Kneißl (38) charakterisiert Modeste als „cleveren“ Stürmer: Statt des Körperkontakts sucht der Franzose vor allem den freien Raum – und findet am Ende meistens das Tor.

Baumgart kapiert Modeste als Mensch und Spieler – der zahlt’s zurück

Von Baumgart profitiert der FC-Angreifer gleich doppelt. Zum einen hat der Coach sofort verstanden, was Tony am meisten braucht: Vertrauen – das ist keine Neuigkeit. Modeste sagt selbst: „Jedes Mal, wenn mir ein Trainer das Vertrauen gegeben hat, dann habe ich es zurückgegeben. Und bis jetzt läuft es genauso.“ Den Beweis liefert er unter Baumgart genauso eindrucksvoll wie einst unter Stöger.

Dazu kommt: Die Baumgart-Fußballidee passt Modeste noch besser als dessen Schiebermütze. Hohes Anlaufen, kurze Wege zum Tor und vor allem: Flanken, Flanken, Flanken. Kein Bundesligateam schlägt aus dem Spiel so viele Bälle Richtung Tor wie der FC, nur Arminia Bielefeld gewinnt mehr Kopfballduelle – wie maßgeschneidert für Modeste.

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Einzig: Ein Laufwunder ist der Franzose mit seinen 33 Jahren in Baumgarts Acker-Maschine – viertmeiste Kilometer der Liga, meiste intensive Läufe – nicht mehr. Er macht sogar weniger Meter als unter Beierlorzer und Gisdol (9,6 km pro Spiel statt 10,1). Für einen zweiten Stürmer-Frühling zählen am Ende aber die Tore – und die spult Modeste wieder zuverlässig ab.