FC-FrustPartizan nervt Baumgart-Profis: „Nicht so der Sportsgeist, wie ich ihn leben würde“

Fousseni Diabaté (r.) nutzte Timo Hübers Aussetzer und brachte Partizan Belgrad beim Conference-League-Duell am 13. Oktober 2022 in Führung.

Fousseni Diabaté (r.) nutzte Timo Hübers Aussetzer und brachte Partizan Belgrad beim Conference-League-Duell am 13. Oktober 2022 in Führung.

Der 1. FC Köln kassierte bei Partizan Belgrad die nächste Europapokal-Niederlage und flog Donnerstagnacht frustriert zurück in die Heimat. Timo Hübers ärgerte nicht nur der eigene Patzer.

von Martin Zenge  (mze)

Deprimierender Conference-League-Abend für den 1. FC Köln. Vor allem einer war nach der 0:2-Pleite bei Partizan Belgrad (Donnerstag, 13. Oktober 2022) so richtig genervt: Timo Hübers (26), der das 0:1 mit einem Mega-Patzer eingeleitet hatte.

Kölns Abwehrchef macht keinen Hehl draus: „Der geht ganz klar auf meine Kappe.“ Nach einem langen Ball wollte Hübers, eigentlich unbedrängt, klären. Stattdessen lud er Belgrads Fousseni Diabaté (26) zum Führungstreffer ein.

1. FC Köln in zehn von 16 Pflichtspielen 0:1 in Rückstand

„Ich hole den Ball ganz gut runter, habe ihn gut liegen, dann – wie auch immer – treffe ich ihn völlig falsch“, schildert der FC-Verteidiger die Szene aus der 16. Minute, ärgert sich: „Wir haben uns vorgenommen, mal keinem Rückstand hinterherzulaufen. Das war dann wieder ein individueller Fehler.“

Wettbewerbsübergreifend kassierten die Geißböcke in dieser Saison in zehn von 16 Partien das 0:1. Chefcoach Steffen Baumgart (50): „Grundsätzlich muss man sagen, wenn du solche Fehler machst – nicht nur heute, sondern insgesamt – dann wird das nichts. Es ist nicht das erste, sagen wir mal, Eigentor, das wir machen.“

Wie schon bei der 0:1-Niederlage im Hinspiel fand sein Team anschließend keinen Weg durch das Belgrader Bollwerk, kam kaum zu klaren Torchancen. Gegen „eine Mannschaft, die kaum am Spiel teilnehmen will“, wie Hübers meint: „Dann sieht das auch ein bisschen schwerfällig aus, wenn die mit zehn Mann in der eigenen Hälfte spielen.“

Timo Hübers: „Der Ball war gefühlt 15 Sekunden im Spiel“

Ihn frustrierte nicht nur der eigene Patzer: „Die Spielunterbrechungen will ich nicht so auf die Goldwaage legen. Wenn man nach Serbien fährt, ist man sich im Klaren darüber, dass sowas passieren kann. Was deutlich schlimmer und für uns lähmender war: Der Ball war gefühlt 15 Sekunden im Spiel in der zweiten Halbzeit.“

Bei jeder Gelegenheit drehte Partizan an der Uhr! „Dann gab‘s wieder einen Abstoß, dann eine Verletzungsunterbrechung – das ist nicht so der Sportsgeist, wie ich ihn leben würde. Das hat uns mehr aus dem Spiel gebracht als die Unterbrechungen“, sagt der 26-Jährige.Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Florian Kainz (29) beschreibt es so: „Partizan war die abgezocktere Mannschaft. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen, dass sie oft am Boden liegen. Vielleicht fehlt uns da ein bisschen die Erfahrung.“

Natürlich ist jedem Kölner klar, dass die zweite Conference-League-Niederlage allen voran aus der eigenen Leistung resultierte. „Das müssen wir besser machen“, weiß Hübers und auch Kapitän Jonas Hector (32) schimpft: „Wir waren viel zu unsauber mit Ball. Das war der Grund, wieso wir im Endeffekt nicht so viele Chancen kreiert haben.“