Der 1. FC Köln hat in den kommenden Monaten auch abseits der sportlichen Entwicklung wichtige Herausforderungen vor der Brust. Doch die Suche nach einem neuen Geschäftsführer stockt.
Schlechte PlanungFC vor großen Aufgaben, aber Suche nach Rejek-Nachfolger stockt aus einem Grund

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Philipp Türoff, Christian Keller und Markus Rejek (v.l.), hier bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am 24. September 2024.
Im Dezember 2024 platzte die kleine Personal-Bombe beim 1. FC Köln: Markus Rejek (56), Geschäftsführer Marketing und Vertrieb beim FC, kündigte an, seinen im Juni 2025 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Seit Anfang Februar 2025 ist Rejek nun nicht mehr beim FC – er hinterlässt eine große Lücke. Schließlich war er für Sponsorenverträge, Merchandising und Ticketing verantwortlich.
1. FC Köln sucht Rejek-Nachfolger: Gespräche stocken
Christian Keller (46, Geschäftsführer Sport) und Philipp Türoff (48, Geschäftsführer Finanzen) müssen sich die Aufgaben nun aufteilen und mitübernehmen. „Die Organisation ist mittlerweile ganz ordentlich aufgestellt, dass wir das zumindest in einer Übergangssituation auch mit zwei Geschäftsführern, mit Türoff und mir, fortführen können, ohne dass man das von außen oder von innen spürt“, sagte Keller.
Doch langfristig sind die Aufgaben neben dem anderen Tagesgeschäft der beiden verbliebenen FC-Bosse kaum zu bewältigen. Rejek schob zum Beispiel die Verhandlungen über einen neuen Ausrüstervertrag an – Adidas soll da ganz gute Karten haben. Doch wer führt die Gespräche zu einem guten Ende?
Auch Keller betonte, dass die Herausforderungen riesig sind: „Wir werden die Eigenvermarktung auch wieder komplett übernehmen. Das ist zwar erst in eineinhalb Jahren, aber da gilt es, einiges vorzubereiten. Egal, in welcher Personenkonstellation das nachher stattfindet: Das ist eine große Aufgabe, wo wir Unterstützung brauchen.“
Und genau bei der Unterstützung hapert es nach Informationen von EXPRESS.de. Die Nachfolgersuche für Rejek verläuft bisher schleppend bis enttäuschend.
Ein Grund ist die schlechte Personalplanung beim 1. FC Köln. Rejeks Vertrag ist so gestaltet worden, dass er in einem Wahljahr endet. Potenzielle Bewerber stellen sich nun die Frage: Wer sind denn eigentlich meine Vorgesetzten, wenn ich den Dienst beim FC antrete?
Da im September ein neues FC-Präsidium gewählt wird, gibt es auf diese wichtige Frage jedoch keine Antwort. Für viele Kandidaten ist das ein K.-o.-Kriterium in den Gesprächen mit dem FC. So gestaltet sich die Suche aktuell schwierig.
Der Vertrag von Türoff wurde im Juni 2024 verlängert, eine Laufzeit wurde nicht genannt, er soll bis Juni 2026 datiert sein. Mit Keller wurde erst kürzlich verlängert, sein Kontrakt endet nun im Frühjahr 2026. Hier wurden die Personalplanungen mit Weitblick umgesetzt: Ein neues Präsidium könnte ab Herbst 2025 ohne Zeitdruck entscheiden, ob sie mit den Geschäftsführern weiterarbeiten, oder ob sie im Jahr 2026 neue Führungskräfte einsetzen. Fakt ist: künftig will man beim FC vermeiden, dass Verträge mit Geschäftsführern in einem Wahljahr enden.