„Hier geht keiner unter Wert“Showdown beim FC: Für Schmadtke wird Bornauw extrateuer
Köln – High-Noon zwischen zwei langjährigen Weggefährten! Es geht um Sebastiaan Bornauw (21). Beim Buhlen um Kölns größtes Abwehrjuwel kommt es zu einem Wiedersehen alter Bekannter, doch diesmal sind sie Gegner im Ablösepoker, der spätestens am 7. Juni 2021 weitergeht: Finanzchef Alexander Wehrle (46, 1. FC Köln) und Jörg Schmadtke (57, VfL Wolfsburg) feilschen um die Zukunft des Belgiers!
- VfL Wolfsburg einig mit Bornauw und seinen Beratern
- 1. FC Köln will Sebastiaan Bornauw Verlängerung anbieten
- Ablöseforderung von deutlich über 15 Millionen Euro
Es ist schon eine reichlich groteske Situation: Wolfsburgs sportlicher Geschäftsführer Jörg Schmadtke will einen Spieler des 1. FC Köln – aber er weigert sich, mit der dafür zuständigen Person beim FC zu sprechen.
1. FC Köln: Jörg Schmadtke will nicht mit Jörg Jakobs verhandeln
In einem Telefonat mit Alexander Wehrle hat Schmadtke nach EXPRESS-Informationen dem FC mitgeteilt, den Spieler zwar haben, dies aber nicht mit Interims-Sportchef Jörg Jakobs (50) besprechen zu wollen.
Dabei waren die beiden lange Jahre fast beste Freunde, lebten in der Zeit bei Hannover 96 sogar in einer Männer-WG zusammen, auch die Frauen verstanden sich blendend. Doch in seiner Zeit in Köln machte Schmadtke Jakobs auch ungerechtfertigte Vorwürfe.
Als Schmadtke seinen Sohn Nils anstellte, Ex-FC-Boss Werner Spinner (72) aber anordnete, der habe an Jakobs zu berichten, kam es endgültig zum Bruch. Wie schon mit Peter Stöger (55) und wie zuletzt in Wolfsburg mit Oliver Glasner, der schließlich vor Schmadtke nach Frankfurt floh.
Sebastiaan Bornauw: VfL Wolfsburg hat Interesse
Also duelliert sich Schmadtke nun im Poker um Sebastiaan Bornauw mit Alexander Wehrle. „Bislang gibt es noch kein konkretes Angebot“, sagt der FC-Verhandler. Aber die Kölner wissen natürlich auch, dass sich Schmadtke mit dem Bornauw-Lager längst einig ist, EXPRESS berichtete bereits über das Freundschaftsverhältnis von Bornauw-Berater Daniel van Buyten (43) zum neuen Trainer Mark van Bommel (44).
Schmadtke hat bereits anderen Innenverteidigern abgesagt, will Bornauw unbedingt. Pikant: Bereits vor Saisonschluss hat es Verhandlungen gegeben, im Abstiegsfall hätte dem Belgier fast branchenüblich ein Millionen-Handgeld gewunken.
Es zeugt von Bornauws Charakter, dass er im Saisonfinale gegen Schalke in der Schlussphase mit seinem Kopfballtor den Abstieg abwendete. Hätte er daneben geköpft, wäre er um einen siebenstelligen Betrag reicher gewesen, der FC hätte nur sechs Millionen Euro festgeschriebene Ablöse für einen der vielversprechendsten Innenverteidiger der Liga bekommen.
Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!
Durch den Nichtabstieg ist die Ablösesumme frei verhandelbar. „Sebastiaan ist ein hochkarätiger Spieler, den wir nicht abgeben wollen. Er ist noch jung, schnell, zweikampfstark und zudem noch torgefährlich bei Standards. So etwas findet man nicht so oft“, sagt Interims-Sportchef Jakobs. Über das angebliche erste Angebot von acht Millionen Euro können die Kölner nur müde lächeln. Jakobs: „Hier geht keiner unter Wert. Wir sind hier kein Opfer auf dem Transfermarkt.“
1. FC Köln: 15 Millionen Euro für Bornauw
Deutlich über 15 Millionen Euro müssten die Wolfsburger schon auf den Tisch legen, damit man beim 1. FC Köln ins Grübeln käme. Wehrle: „Der Spieler hat noch drei Jahre Vertrag, ist charakterlich top in Ordnung, Führungsspieler, respektierter Teil des Mannschaftsrats und würde sich hier niemals weg ekeln, dafür fühlt er sich zu wohl.“
Stattdessen soll es beim FC auch einen anderen Gedanken geben: Sollte man mit anderen Transfers die nötigen Einnahmen erwirtschaften, würde man Bornauw gerne das Signal geben, um ihn eine neue Mannschaft aufzubauen – Vertragsverlängerung mit Gehaltsaufbesserung inklusive!