Der Fußball hat seinen nächsten Sexismus-Skandal: Marc Overmars musste bei Ajax Amsterdam als Fußball-Direktor zurücktreten. Er hatte Mitarbeiterinnen ungebührliche Nachrichten geschickt.
„Schrecklich für alle!“Sexuelle Belästigung: Marc Overmars tritt als Ajax-Fußballchef zurück
Marc Overmars (48) galt als Architekt des Comebacks von Ajax Amsterdam unter den europäischen Topklubs – doch sein Ruhm und seine Macht nutzte er auf unangemessene Weise. Wegen sexueller Belästigung gleich mehrerer Mitarbeiterinnen musste der Fußball-Direktor von Ajax Amsterdam seinen Rücktritt erklären.
Marc Overmars tritt per Pressemitteilung zurück
Nach Bekanntwerden von unangemessenen Textnachrichten an Mitarbeiterinnen von Ajax Amsterdam wurde der unausweichliche Schritt per Pressemitteilung bekannt gegeben. „Ich schäme mich“, sagte der ehemalige niederländische Nationalspieler in dem Schreiben des Clubs. „Ich entschuldige mich. Für jemanden in meiner Position ist dieses Verhalten sicherlich inakzeptabel. Das sehe ich nun auch.“
Der Vorstandsvorsitzende Edwin van der Sar nannte die Situation „schrecklich für alle“ und versprach, in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit aufbringen zu wollen.
Sex-Nachrichten an mehrere Angestellte
Nach Ajax-Angaben hat Overmars mehreren weiblichen Angestellten über einen längeren Zeitraum unangemessene Nachrichten geschickt. „Ich habe leider nicht verstanden, dass ich damit eine Grenze überschreite. Das wurde mir in den vergangenen Tagen klargemacht“, sagte Overmars. Er sehe keine andere Option, als Ajax zu verlassen.
Weitermachen war für Ajax Amsterdam keine Option
Overmars arbeitete nach seiner Karriere als Profi bei Ajax, dem FC Arsenal und dem FC Barcelona seit 2012 im Management des niederländischen Clubs.
Sein Vertrag war erst vor kurzem bis 2026 verlängert worden. „Marc ist vermutlich der beste Fußball-Direktor, den Ajax je hatte. Wir haben aus gutem Grund mit ihm verlängert. Aber, leider, das ging wirklich zu weit und als Direktor weiterzumachen war keine Option, wie er selbst erkannt hat“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Leen Meijaard. Für die betroffenen Frauen sei es „niederschmetternd“, sich mit so einen Verhalten auseinandersetzen zu müssen. „Für jeden ist das sehr schmerzhaft.“ (ach/dpa)