Bei Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen will einfach keine Ruhe mehr einkehren. Jetzt hat der Traditionsklub vom Tivoli die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Fuat Kilic beendet.

Erst am 9. Oktober war das Spiel in der Regionalliga West gegen Borussia Mönchengladbach II nach einem Becherwurf beim Stand von 0:0 abgebrochen worden. Jetzt folgte die Trainer-Entlassung am Mittwoch, 12. Oktober 2022.

Trainer-Aus in Aachen kommt überraschend

Kilic übernahm den Trainerjob in Aachen zum zweiten Mal in seiner Karriere vor fast genau einem Jahr. Er erreichte den Klassenerhalt. Aktuell rangiert Aachen nach zehn Spieltagen mit 15 Punkten auf Rang neun. Zuletzt gab es zwei Niederlagen, aber die Entlassung ist dennoch eine Überraschung.

Wie der frühere Bundesliga-Verein mitteilte, habe die Vereinsführung diese Entscheidung getroffen, „um die Weiterentwicklung von Mannschaft und Verein voranzutreiben“.

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Geschäftsführer Sascha Eller sagte: „Im Laufe der aktuellen Saison haben intensive Analysen der Vereinsführung ergeben, dass sich die sportliche Ausrichtung verändern soll, weshalb die Entscheidung gereift ist, schon frühzeitig in der Saison eine Veränderung auf dem Trainerposten vorzunehmen.“

Auch Kritik aus den Reihen der Spieler sei ein Grund für die Trennung gewesen. Kilic reagierte enttäuscht, wie die „Aachener Nachrichten“ schreiben: „Ich bin ziemlich sprachlos und muss das erst einmal sacken lassen. Es hat dafür überhaupt keine Anzeichen gegeben. Ich respektiere die Entscheidung, aber es tut brutal weh.“

Kilic war bereits von 2016 bis 2020 Coach in Aachen, nach seinem Aus wurde es beim früheren Bundesligisten dann turbulent: Er ist der siebte Mann auf dem Chefposten innerhalb der letzten zwei Jahre. Vor ihm und Interimscoach Uwe Grauer hatte der frühere Kölner Bundesliga-Profi Patrick Helmes nur rund drei Monate auf dem Trainerstuhl gesessen. Jetzt soll zunächst Sportdirektor Helge Hohl das Amt des Trainers übernehmen.

Die Trainer in Aachen seit Juli 2020: Stefan Vollmerhausen (Juli 2020 bis Februar 2021), Kristoffer Andersen und Dietmar Bozek (bis Juni 2021), Patrick Helmes (bis Oktober 2021), Uwe Grauer (zwei Tage im Oktober 2021), Fuat Kilic (bis Oktober 2022), Helge Hohl (ab 12. Oktober 2022).

2004 stand Alemannia noch im Pokalfinale, verlor gegen Bremen 2:3, spielte aber in der Folgesaison im UEFA-Pokal, da Werder als Meister für die Champions League qualifiziert war. Von 2007 bis 2013 stürzte der Traditionsklub von der Bundesliga in die Regionalliga ab. (ubo)