Trotz Top-Kader erreichte Bayer Leverkusen nach einer durchwachsenen Bundesliga-Saison nur mit Hängen und Würgen das internationale Geschäft. Nach dem 0:3 am letzten Spieltag beim VfL Bochum landete die Werkself in der Tabelle auf Rang sechs, punktgleich mit dem Siebten, Eintracht Frankfurt.

Immerhin: Platz sechs bedeutet in der kommenden Spielzeit die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase. Doch unter dem Bayer-Kreuz kommt es im Sommer zu einem Mega-Umbruch im Kader – eine komplette Elf dürfte den Klub am Ende verlassen.

Komplette Elf vor Abgang bei Bayer Leverkusen

Der russische Nationalkeeper Andrey Lunev (31) ist definitiv weg, sein Kontrakt läuft aus. Der Niederländer Daley Sinkgraven (27, Abwehr) geht ebenso wie Offensivkraft Karim Bellarabi (33). Beide haben noch keinen neuen Klub gefunden.

Ayman Azhil (22, aus der eigenen Jugend, Mittelfeld) erhält ebenfalls keinen neuen Vertrag und auch die Leihe von Callum Hudson-Odoi (22, zurück zum FC Chelsea) wird nicht ausgebaut. Fünf Abgänge sind damit fix.

Weitere sind beschlossen, aber noch nicht offiziell verkündet oder mit den aufnehmenden Vereinen ausgehandelt. Ganz oben auf der Verkaufsliste stehen Jeremie Frimpong (22, Niederlande, Abwehr) und Außenstürmer Moussa Diaby (23, Frankreich). Beide haben noch Verträge bis 2025, sollen Bayer aber mit einem Verkauf in diesem Sommer im Paket über 100 Millionen Euro einbringen.

Bei Frimpong hat Manchester United Interesse bekundet, bei Diaby ebenfalls. Zuletzt gab es auch Interesse von Newcastle United. Abwehrspieler Jonathan Tah (27) will den Klub wohl Richtung Italien verlassen, er hat einen Vertrag bis 2025, aber eine Ausstiegsklausel von rund 18 Millionen Euro. Zudem hat Verteidiger Timothy Fosu-Mensah (25, Niederlande, Vertrag bis 2024) keine Zukunft mehr bei Bayer – es kursieren Gerüchte über einen Abgang zum FC Turin.

Im Mittelfeld sind Kerem Demirbay (29, Vertrag bis 2024) und Nadiem Amiri (26, Vertrag bis 2024) ebenfalls vor dem Absprung. Bei Demirbay klopften offenbar Newcastle und die SSC Neapel an. Amiri könnte zurück zur TSG Hoffenheim gehen. Elf Spieler weg – es wird ein heißer Transfersommer für Sportchef Simon Rolfes (41).

Fixe Neuzugänge gibt es aber auch schon bei Bayers großer Kader-Baustelle: Arthur (20) kommt als rechter Verteidiger vom FC Belo Horizonte aus Brasilien (sieben Millionen Euro Ablöse). Alejandro Grimaldo (27) soll die Abwehr verstärken, der Spanier kommt ablösefrei von Benfica Lissabon und Gustavo Puerto (19, Kolumbien) kommt aus Nürnberg (Leihe beendet).

Granit Xhaka im Anflug auf Bayer Leverkusen

„Gustavo ist ein prägender Spieler der kolumbianischen U20-Nationalmannschaft. Wir wollen sehen, wie er sich in unserem Kader macht und welche Impulse er schon jetzt setzen kann. Auf seiner Position als Sechser oder Achter hat Gustavo eine vielversprechende Zukunft vor sich“, sagte Rolfes. Doch diese Transfers reichen nicht aus, um den nächsten Angriff auf die Champions-League-Teilnahme zu starten.

Ein Königstransfer könnte bald fix sein: Granit Xhaka (30, Schweiz) soll vom FC Arsenal kommen. Dort hat er noch einen Vertrag bis 2024, für gut 15 Millionen Euro könnte er wohl gehen. Bei Bayer soll der ehemalige Gladbacher einen Vertrag bei 2027 unterzeichnen, damit würden Borussia Dortmund und Gladbach, die auch Interesse an einer Verpflichtung hatten, wohl ausgestochen. (ubo)