von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)Thomas Werner (tw)Anton Kostudis (kos)
„Unbeschreiblich“Kölner Flitzer spricht über seinen Moment mit Cristiano Ronaldo
Leverkusen/Köln – Es war der Moment, in dem alle Augen auf ihn gerichtet waren: In der 87. Minute des Champions-League-Duells zwischen Bayer Leverkusen und Juventus Turin (0:2) lief plötzlich ein Mann auf den Platz. Sein Ziel: Turins Superstar Cristiano Ronaldo (34).
Und tatsächlich: Der Fan erreichte den portugiesischen Star-Kicker – und herzte ihn überglücklich. Nach der kurzen Umarmung hob er entschuldigend die Arme, wurde dann von Ordnern unter großem Applaus vom Platz geführt. EXPRESS weiß: Der Juve-Fan ist Ismaele (25) aus Köln.
Video zeigt Kölner bei Flitzer-Einlage mit Cristiano Ronaldo
Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte der Mann noch am späten Mittwochabend ein Video seiner Flitzer-Einlage. Es zeigt den Kölner, wie er nervös am Spielfeldrand sitzt und auf den richtigen Moment wartet. Dann stürmt er los.
Über die Umarmung mit Ronaldo sagt er zum EXPRESS: „Das war ein unbeschreibliches Erlebnis, vor allem, weil er mich ebenso umarmt hat.“ Der gebürtige Italiener, der im Alter von 18 Monaten mit seinen Eltern nach Köln kam, ist seit seiner Kindheit glühender Fan von Cristiano Ronaldo – und von Juventus Turin.
Unter dem Video kommentierten bereits zahlreiche User. Und die sind sich einig: „Hammer!“ oder „Coole Aktion“, heißt es dort.
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Kölner Flitzer drohen Konsequenzen
Der Einlage sei keine Wette vorausgegangen, sagt der Kölner. „Die Aktion war ganz spontan“, berichtet er. Nach seinem Lauf auf den Platz wurde der Flitzer in die Polizeiwache am Leverkusener Stadion gebracht, dort wurden seine Personalien aufgenommen. Und dem Kölner drohen nach seiner Aktion nun weitere Konsequenzen.
„Ich werde auf jeden Fall ein Stadionverbot bekommen“, berichtet er. Zudem könnte ihm auch noch eine Geldstrafe aufgebrummt werden. Wie hoch diese sein könnte, ist aktuell noch unklar. Dennoch sagt der Kölner: „Ich bereue es kein bisschen und würde es noch mal machen.“
Spieler von Bayer Leverkusen reagieren genervt
Später liefen nach dem Schlusspfiff noch weitere Flitzer aufs Feld. Nicht nur Ronaldo reagierte dabei aber zunehmend genervt – auch bei den Leverkusener Akteuren stieß die Aktion auf wenig Verständnis. „Die Leute, die auf den Platz rennen und Selfies wollen, stören“, kommentierte der angefressene Bayer-Keeper Lukas Hradecky (30).
„Das habe ich so noch nicht erlebt. Es passiert leider, aber das gehört nicht dazu. Schade“, kommentierte Bayer-Coach Peter Bosz (55). „Zumindest haben sie etwas angehabt“, sagte Leverkusens Sportboss Rudi Völler (59) trocken. Den Selfie-Jägern könnten sogar Strafanzeigen drohen.