„Habe ich auch Jonathan Tah gesagt ...“Wechselt Florian Wirtz zu den Bayern? Jetzt spricht Leverkusen-Boss Carro

Es bleibt DAS Thema der Bundesliga: Wechselt Florian Wirtz im kommenden Sommer von Doublesieger Bayer Leverkusen zu Rekordmeister Bayern München? Jetzt spricht Bayer-Boss Fernando Carro.

von Denis Canalp  (can)

Der mögliche Wechsel von Nationalspieler Florian Wirtz von Bayer Leverkusen zum FC Bayern München bleibt das beherrschende Thema der Bundesliga. Kaum ein Tag vergeht ohne eine Einschätzung eines Experten.

Über die Zukunft von Florian Wirtz wird schon seit Monaten spekuliert. Mal heißt es, Wirtz wechselt im Doppelpack mit Trainer Xabi Alonso zu Real Madrid, dann steht ein Wechsel nach München zum FC Bayern angeblich fest, dann soll der Edel-Techniker auf einmal doch bei Bayer Leverkusen verlängern. Bei den Bayern könnte er zusammen mit seinem DFB-Kumpel Jamal Musiala spielen – das Duo „Wusiala“ harmoniert nicht nur auf dem Platz gut. Auch andere Bayern-Stars warben schon öffentlich um Wirtz.

Alle wollen Wirtz! Doch was will eigentlich Wirtz?

Alle wollen Wirtz! Doch was will eigentlich Wirtz? Das bleibt die Frage. Der Youngster schweigt beharrlich zu den Spekulationen, lässt stattdessen auf dem Platz die Füße eindrucksvoll sprechen. Die Kommunikation außerhalb des Spielfelds übernehmen derweil andere Beteiligte.

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Jetzt hat sich Leverkusens Boss Fernando Carro ein weiteres Mal zu Wort gemeldet und in die Debatte um Bayers Superstar eingeschaltet. Und Carros Aussagen im Podcast „Phrasenmäher“ lassen aufhorchen. „Es ist ja selbstverständlich, dass wir direkte Konkurrenten in der eigenen Liga nicht durch Topspieler von uns verstärken wollen“, sagte er und gab dem FC Bayern damit indirekt einen Korb.

Und damit nicht genug: „Das habe ich übrigens auch Jonathan Tah direkt gesagt“, so Carro weiter: „Ich akzeptiere, wenn du gehen willst, aber mir wäre jeder andere Verein lieber als einer in Deutschland.“ Rumms! Bayer erteilt seinen Profis ein Bayern-Verbot! War da nicht was? Richtig, das gab es doch schon einmal. 2011 verhinderte Bayer einen Wechsel von Arturo Vidal zu den Bayern. Der Chilene wechselte stattdessen zu Juventus Turin, um vier Jahre später doch in München zu landen.

Wiederholt Bayer bei Wirtz jetzt den Fall Vidal? Nicht ganz! Denn Carro rudert dann doch wieder etwas zurück. „Ich war ehrlich gesagt schon überzeugt, dass – wenn Jonathan Tah dort hinwill und die Bayern ihn auch wirklich wollen – es am Ende so kommen wird“, sagte Carro nun. Der Unterschied bei Tah und dem ehemaligen FC-Talent Wirtz liegt vor allem in der Vertragslänge: Während der Innenverteidiger im Sommer ablösefrei gehen kann, steht Wirtz noch bis zum Sommer 2027 unter dem Bayer-Kreuz unter Vertrag.

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Leverkusen-Insider Rudi Völler sieht die Zukunft von Wirtz zunächst deshalb auch weiter bei Bayer. „Mein Bauchgefühl sagt mir: Die Leverkusener werden versuchen, ihn zu überreden, noch ein Jährchen da zu bleiben, bis zur WM 2026“, sagte Völler zuletzt in der Sendung „Bild Sport“ bei Welt-TV.

Völler hat als Mitglied des Gesellschafterausschusses und Botschafter des Double-Gewinners einen tiefen Einblick in die Geschicke des Vereins, auch wenn er diese Aufgaben aktuell wegen seiner Tätigkeit als Sportdirektor für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ruhen lässt. „Viele Klubs werden versuchen, ihn schon 2025 zu verpflichten“, sagte Völler über Wirtz, „was natürlich teuer wird.“

Dass der 21-Jährige „sicher irgendwann mal einen Schnitt macht und woanders hingeht, können alle verstehen“, ergänzte Völler, „dass die Bayern ihn haben wollen, ist kein Geheimnis“. Es seien aber „sicher zwei, drei andere Vereine in der Verlosung – es geht um Summen, die nicht alle bezahlen können“.

Fernando Carro: „Wir würden Wirtz nie für weniger als 150 Millionen gehen lassen“

Fernando Carro hatte schon im April 2024 ein mögliches Preisschild für Wirtz gezeichnet. Man könne niemals sagen, dass man ihn nicht verkaufen werde. „Aber wir würden Wirtz nie für weniger als 150 Millionen gehen lassen“, sagte der Spanier im Interview mit „Radio Marca“.

Eine Woche später wollte Bayers Geschäftsführer nichts mehr davon wissen. Er habe im Rausch der Woche nach der Meisterschaft einige Interviews auf Spanisch geführt – „und da habe ich wahrscheinlich zu viel geredet“, gestand der Bayer-Boss im „Aktuellen Sportstudio“.

„Da habe ich wieder einen Fehler gemacht. Florian Wirtz wollen wir, so lange wie es geht, bei uns behalten“, sagte er und erklärte mit Hinweis auf seine in Spanien liegenden Wurzeln, wo „alle Spieler Ausstiegsklauseln haben müssen: Alle Fans von Bayer Leverkusen, alle, die da arbeiten, sind froh, so einen Florian Wirtz in der Mannschaft zu haben. Von daher hat er kein Preisschild.“ Die nächsten Monate bleiben spannend.