Xabi Alonso steht bei Bayer Leverkusen nicht nur wegen der Sahne-Saison und inzwischen 38 Pflichtspielen ohne Niederlage ganz besonders im Fokus. Der Donnerstag war aber ein entscheidender Wendepunkt.
Leverkusen-Coach legt sich festNach wochenlangen Gerüchten: Bayer-Paukenschlag um Xabi Alonso
von Béla Csányi (bc)
So erfolgreich Bayer Leverkusen auch in drei Wettbewerben durch die aktuelle Saison marschiert: Eine traditionelle Fußball-Floskel trifft auf die auch nach 38 Spielen noch immer ungeschlagene Werkself nur eingeschränkt zu!
„Der Star ist die Mannschaft“, adelte Deutschlands Europameister-Trainer Berti Vogts (77) seine Jungs nach dem Titelgewinn 1996. Und auch wenn der Kader von Bayer 04 mit zahlreichen heißen Aktien im internationalen Fußball gespickt ist, sitzt der allergrößte Name in Leverkusen am Spielfeldrand – und das nicht nur bis zum Sommer. Seit Freitag (29. März 2024) ist klar: Xabi Alonso (42) bleibt Leverkusen-Trainer.
Alonso weckte dank Traum-Saison mit Leverkusen Begehrlichkeiten
Alonso machte aus Ausnahme-Könnern wie Florian Wirtz (20), Alejandro Grimaldo (28) oder Exequiel Palacios (25) ernsthafte Titel-Aspiranten, die auch zu Beginn der entscheidenden Saisonphase noch vom Triple träumen dürfen. Das weckte nicht nur für die Spieler der Werkself internationale Begehrlichkeiten.
Weil zwei seiner Ex-Vereine aus Spielerzeiten nach der Saison einen neuen Star-Trainer suchen, schien Alonso für seine Zukunft plötzlich die Qual der Wahl zu haben: England-Rückkehr zum FC Liverpool oder Bundesliga-Verbleib beim FC Bayern.
Am Donnerstag (28. März 2024) mehrten sich auf einen Schlag die Hinweise, dass eine weitere Floskel diesmal genau ins Schwarze treffen würde: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte!“ Mit einem doppelten Paukenschlag änderte sich das Panorama vor dem Osterwochenende schlagartig.
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Am Karfreitag dann der nächste Schritt: Alonso verkündete auf einer Pressekonferenz (hier zum Nachlesen) seinen Verbleib über die Saison hinaus. Seine Spieler habe er in der Teambesprechung am Vormittag über die Entscheidung informiert. Er erklärte: „Mein Job ist hier definitiv noch nicht beendet und wir haben noch einiges vor.“
War diese Tendenz am Donnerstag bereits nach München durchgesickert? Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (72) äußerte in einem BR-Interview plötzlich jedenfalls massive Zweifel. Er betonte zwar, dass der Rekordmeister seinen früheren Mittelfeld-Strategen „gerne verpflichten“ wolle. Gleichzeitig stufte er die geplante Rückholaktion aber als „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“ ein.
Eine Einschätzung, die in derart deutlicher Form bislang nicht von der Säbener Straße zu hören war und durchblicken ließ, dass der erhoffte Deal vermehrt ins Wanken geraten war. Passenderweise wurde praktisch zeitgleich im „Kicker“ Ralf Rangnick (65) als neue heiße Alternative im Falle einer Alonso-Absage ins Spiel gebracht.
Liverpool-Gerüchte um Xabi Alonso abgekühlt
Und während die Bayern sich an ihrem Ex-Profi offenbar die Zähne ausbissen, soll Liverpool gar nicht erst angebissen haben. Ebenfalls am Donnerstag berichteten die TV-Sender ESPN und Sky Sports UK unter Berufung auf Quellen aus dem Klub-Umfeld, dass Alonso nicht zum engeren Kandidatenkreis gehöre.
Der bestehe stattdessen aus Roberto De Zerbi (44, Brighton & Hove Albion) und Rúben Amorim (39, Sporting Lissabon) – zwei mögliche Liverpool-Nachfolger für Jürgen Klopp (56) ohne Stallgeruch an der Anfield Road. Dabei war Alonso bislang stets als möglicher Klopp-Erbe gehandelt worden.
Das Alonso-Bekenntnis sorgte in Leverkusen für gewaltige Erleichterung. Auch wenn sich die Bayer-Bosse wegen des Verbleibs ihres Trainers stets zuversichtlich zeigten, hätte ein möglicher ausdrücklicher Wechsel-Wunsch einiges verändern können. Eine vertraglich verankerte Ausstiegsklausel soll laut Transfer-Insider Romano im Jahr 2025 Gültigkeit besitzen.
Auch wenn der Verbleib bis 2026 damit nicht endgültig gesichert ist, dürften die jüngsten Entwicklungen unter dem Bayer-Kreuz für die erhoffte Ruhe sorgen, um Xabi Alonsos Meisterstück jetzt auch zu vollenden.