Borussia Dortmund muss nach Ansicht von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (63) trotz der dramatisch verpassten Meisterschaft keine langfristigen Folgen befürchten.

„Nicht im Ansatz! Wer das denkt, der ist so was von auf dem Holzweg“, sagte Watzke der „Sport Bild“ am Mittwoch (31. Mai 2023). Der BVB sei weder am Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus im Jahr 2017 zerbrochen noch an der 1:2-Niederlage im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München 2013.

BVB-Boss Watzke: „Werden wegen dieses Liga-Finales zerbrechen“

Somit würden die Dortmunder „auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen“, sagte Watzke. Sportdirektor Sebastian Kehl (43) sieht das ähnlich und glaubt an seine Truppe: „Wir werden daran wachsen und aus diesem Schmerz neue Kraft entwickeln. Dass wir es nach Platz sechs in der Hinrunde noch so spannend machen konnten, war eine starke Leistung – auch wenn es gerade sehr wehtut.“

Einer, der den Zerfall der Dortmunder jedoch prognostiziert, ist Ex-Fußballprofi Michael Ballack (46). „Ich habe das 2000 mit Leverkusen erlebt, wir erlitten in Unterhaching einen Kurz-und-Schmerzlos-Schlag, verloren 0:2, die Bayern gewannen 3:1 gegen Bremen und wurden Meister“, sagte der 46-Jährige der „Bild“.

Für den BVB sei es „ein Fiasko, ein schmerzhafter Schlag. Das ist brutal. Das geht nicht spurlos an einem vorbei.“ Das Saisonfinale würde die Dortmunder noch lange belasten, zumal sie in der Rückrunde bereits wichtige Punkte gegen Stuttgart und Bochum verloren.

„Alle haben erwartet, dass Dortmund zu Hause vor über 80.000 Fans gegen Mainz mit Krücken über die Ziellinie laufen könnte. So etwas macht etwas mit dir“, führte Ballack weiter aus.

Dietmar Hamann: Hummels und Reus werden zum Problem für den BVB

Ähnliche Ansichten für die kommende Saison pflegt Sky-Experte Dietmar Hamann (49): „Selbst wenn Bayern nicht Meister wird, glaube ich, dass es ein anderer Verein vor den Dortmundern schaffen wird.“ Hinzu kommt noch der schmerzliche Verlust von Jude Bellingham (19).

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Die Vertragsverlängerungen von Mats Hummels (34) und Marco Reus (34) würden ebenfalls zum Problem werden: „Der Einfluss von Reus in den letzten Wochen und Monaten war gering und wird sicher nicht mehr größer werden. Ich gehe zwar davon aus, dass die Dortmunder nächste Saison einen neuen Kapitän haben werden. Die Diskussion um Reus wird trotzdem weitergehen – und die ist nicht hilfreich.“

Der BVB hatte am letzten Spieltag als Tabellenführer den möglichen Titelgewinn noch verspielt. Ein 2:2 gegen Mainz genügte nicht, weil die Bayern durch ein spätes Tor von Jamal Musiala (20) noch 2:1 in Köln gewannen und an Dortmund vorbeizogen. (dpa, sid, fr)