Erstmals nur JokerModeste auf BVB-Bank verbannt – Terzic singt Lobeshymne auf Sturm-Konkurrent

Anthony Modeste klatscht nach dem BVB-Sieg in der Champions League beim FC Sevilla mit Torwart Alexander Meyer ab.

Anthony Modeste (l.) war beim BVB-Sieg in Sevilla am Mittwoch (5. Oktober 2022) in der Champions League nur Statist.

Kein erneuter Startelf-Einsatz für Anthony Modeste. Das BVB-Gastspiel in der Champions League beim FC Sevilla musste der Stürmer zunächst von der Bank aus verfolgen.

von Béla Csányi  (bc)

Bittersüße Modeste-Premiere bei Borussia Dortmund. Vor seinem zehnten Anlauf im schwarz-gelben Trikot war bei Anthony Modeste (34) Geduld gefragt. Beim 4:1 in der Champions League beim FC Sevilla saß er nach zuvor neun Startelf-Einsätzen erstmals zu Beginn auf der Bank.

Der starke Auftritt seiner Kollegen am Mittwoch (5. Oktober 2022) dürfte auch den in der 80. Minute eingewechselten Franzosen erleichtert haben. International nahm sich der BVB damit vorerst den ganz großen Druck, tankte zudem Selbstvertrauen für den Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern am Samstag (18.30 Uhr). Doch der Stammplatz dürfte vorerst dahin sein.

Champions League: Modeste bei BVB-Sturmlauf auf der Bank

Daneben lag BVB-Coach Edin Terzic (39) mit der Personal-Entscheidung im Sturm gegen den zuletzt von vielen Experten angezählten Routinier nicht: Vor der Pause lieferte die Borussia eine wahre Offensiv-Gala ab, führte nach 45 Minuten durch Tore von Raphael Guerreiro (6.), Jude Bellingham (41.) und Karim Adeyemi (44.) bereits mit 3:0.

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Auch wenn der junge Modeste-Vertreter Youssoufa Moukoko (17) ohne Treffer blieb, sorgte der deutlich aktivere und bewegliche Jungspund für viel Betrieb in der Defensive der Andalusier. Dem 3:0 ging außerdem ein Abschluss des Junioren-Nationalspielers voraus, das 4:1 bereitete er mit einer butterweichen Flanke direkt vor.

Bei DAZN stimmte Terzic nach Abpfiff eine Lobeshymne auf das Sturm-Juwel an, schwärmte: „Mouki hat heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Er war von Anfang an da. Was mir sehr gut gefallen hat, auch wenn er nicht getroffen hat: Er war an sehr vielen Offensiv-Aktionen beteiligt, er hat sich immer wieder in den Gegner reingestemmt.“

Beim 2:3 in Köln am vergangenen Wochenende hatte der bei seiner Rückkehr über 90 Minuten ausgepfiffene Modeste erneut unglücklich agiert und kaum Torgefahr ausgestrahlt. Sky-Experte Dietmar Hamann (49) schimpfte anschließend: „Er nimmt nicht mehr am Spiel teil, kommt gar nicht mehr in die Räume, um angespielt zu werden.“

Moukoko wurde in Sevilla dafür umso überschwänglicher von seinem Trainer gefeiert, der weiter lobte: „Er ist nicht der größte Stürmer, aber es geht darum, dass er ein richtiges Timing findet, dass er immer rückwärts in den Mann arbeitet, das hat er heute herausragend gemacht. Er hätte sich belohnen können mit einem Tor, er hätte es absolut verdient gehabt, aber wie er für die Mannschaft gearbeitet hat: genau so stellen wir uns das vor.“

Borussia Dortmund wackelt in Sevilla nur kurz

Nach der Pause zeigte der BVB zwar zunächst die gleichen Schwächen wie am Samstag gegen den 1. FC Köln, ließ sich nach einem zunächst überlegenen Vortrag wieder durch ein Eckball-Gegentor aus der Ruhe bringen. Allerdings verpasste Sevilla es, nach dem 1:3 durch Youssef En-Nesyri (51.) trotz guter Chancen nachzulegen.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Von der leidenschaftlichen Stimmung auf den Rängen und an der Seitenlinie, wo Julen Lopetegui (56) mit aller Macht gegen seine kurz nach Abpfiff offiziell verkündete Entlassung ancoachte, ließ sich die Terzic-Truppe diesmal aber nicht aus dem Rhythmus bringen.

Unter anderem, weil der schon zur Pause überschwänglich von DAZN-Experte Sami Khedira (35) gelobte Salih Özcan im Mittelfeld entschlossen Contra gab und sich gegen ein Kippen der Partie stemmte. Die endgültige Entscheidung besorgte Julian Brandt schließlich eine Viertelstunde vor Ende per Kopf, wenig später durfte dann auch Modeste noch mitmischen.

„Tony ist nicht gekommen, um kaum zu spielen“, hatte Terzic vor Anpfiff erklärt und schenkte seinem Angreifer dann auch im zehnten Spiel nach der Verpflichtung Einsatz-Minuten. Fraglich nach den Aussagen im Anschluss allerdings, ob der elfte Auftritt am Wochenende gegen den FC Bayern dann wieder in Minute eins beginnt.