Matthias Sammer berät den BVB und analysiert als Experte die Champions-League-Spiele der Dortmunder. Diese Konstellation sorgte zuletzt zunehmend für Irritationen.
Nach Mislintat-RauswurfBVB-Boss Ricken greift weiter hart durch: Entscheidung nach Sammer-Ultimatum
Ein TV-Experte, der live im Fernsehen den Verein analysiert, für den er selbst tätig ist? Die Doppelfunktion von Matthias Sammer (57) als Berater von Borussia Dortmund und Champions-League-Experte bei Amazon Prime Video war zuletzt zunehmend in die Kritik geraten.
So hatte Lothar Matthäus (63) in seiner Sky-Kolumne gefordert, dass Sammer seine Experten-Tätigkeit einstellt, solange er weiter für den BVB tätig ist. „Dass jemand die Geschäftsführung berät und am Dienstagabend die Mannschaft zerlegt, passt nicht zusammen, das wird sich kein Trainer mehr gefallen lassen“, hatte der DFB-Rekordspieler nach der Entlassung von Nuri Sahin (36) gesagt.
Sammer pestete als Experte gegen den BVB
Sahin war nach der Niederlage beim FC Bologna rausgeworfen worden, die ausgerechnet bei Prime zu sehen war. In der Live-Übertragung hatte Sammer über die Dortmunder Leistung getobt. „Diese Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nichtverfassung“, sagte Sammer: „Sie kann leider nicht verteidigen, und angreifen kann sie auch nicht.“
Viel entscheidender als die Matthäus-Kritik: Auch in Dortmund selbst sollen Sammers Amazon-Auftritte nicht mehr gern gesehen worden sein.
Zuletzt hatte Lars Ricken (48), der vor einem Jahr als Sport-Geschäftsführer die Nachfolge des Sammer-Vertrauten Hans-Joachim Watzke (65) angetreten hatte, Sammer nahegelegt, bei BVB-Spielen auf seine Experten-Tätigkeit zu verzichten. In manchen Medien war gar von einem Ultimatum die Rede, das Ricken seinem einstigen Teamkollegen gestellt haben soll.
Bereits am kommenden Dienstag ist der BVB wieder bei Amazon zu sehen, der Streaming-Anbieter überträgt das Playoff-Hinspiel der Schwarz-Gelben bei Sporting Lissabon. Nun ist in der brisanten Frage offenbar eine Entscheidung gefallen. Wie die „Bild“ berichtet, wird Sammer am Dienstag nicht für Amazon Prime im Einsatz sein!
Und noch mehr: Der Berater soll auch nicht zur Vereins-Delegation gehören, die die Reise in die portugiesische Hauptstadt antreten wird.
Eines scheint klar: Ricken ist darum bemüht, nach der Trainer-Verpflichtung von Niko Kovac (53) beim BVB wieder Ordnung reinzubringen. Zuletzt hatte sich der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison von Sven Mislintat (52) getrennt. Das Verhältnis zwischen dem Kaderplaner und Sportdirektor Sebastian Kehl (44) noch nachhaltig gestört gewesen sein.