Der Deutsche Fußball-Bund trauert um seinen Ehrenpräsidenten Egidius Braun. Der ist am Mittwoch im Alter von 97 Jahren in seiner Heimatstadt Aachen verstorben.
„Verlieren besonderen Menschen“DFB trauert: Ehrenpräsident Egidius Braun im Alter von 97 Jahren verstorben
Große Trauer im deutschen Fußball. Ex-DFB-Präsident Egidius Braun ist am Mittwoch (16. März 2022) im Alter von 97 Jahren in seiner Heimatstadt Aachen verstorben. Der langjährige Fußball-Funktionär war von Oktober 1992 bis April 2001 DFB-Präsident und zuvor seit 1977 Schatzmeister des Verbandes.
Nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus dem Präsidentenamt wurde Braun zum DFB-Ehrenpräsidenten ernannt. Zudem wurde ihm zu Ehren im Juli 2001 die DFB-Stiftung Egidius Braun errichtet. Braun war bis zu seinem Tod Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf (60) sagt: „Heute ist ein trauriger Tag für alle Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland und Europa. Mit Egidius Braun verlieren wir einen besonderen Menschen, der sich mit den Möglichkeiten des Fußballs gerade für diejenigen eingesetzt hat, die Unterstützung und Zuwendung brauchen. Dabei trieb ihn insbesondere die Sorge um in Not geratene Kinder und Jugendliche.“
Neuendorf, der als DFB-Präsident Vorsitzender des Kuratoriums der DFB-Stiftung Egidius Braun ist, sagt weiter: „Egidius Braun hat das soziale Engagement fest in der DNA und der Satzung unseres Verbandes verankert. Es ist und bleibt sein Verdienst, dass der DFB sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise mit gesellschaftlichen Programmen engagiert, insbesondere auch mit der Egidius Braun gewidmeten DFB-Stiftung, die unter anderem schon seit 2001 Hilfsprojekte in der Ukraine fördert. Ich bin stolz, mit meinem Mandat und meinen Wurzeln im Fußball-Verband Mittelrhein heute in seiner Tradition zu stehen.“
Tod von Egidius Braun: Gedenkminute in allen Stadien
Die designierte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich (52) erklärt: „Wir alle im DFB e.V., seinen Tochtergesellschaften und Stiftungen tragen Trauer. Als Ausdruck der Dankbarkeit und des Respekts werden wir anregen, dass es am kommenden Wochenende vor allen Fußballspielen in Deutschland eine Gedenkminute gibt.“
Egidius Braun legte vor allem im sozialen Bereich seinen Schwerpunkt
Ein besonderer Schwerpunkt seiner rund neunjährigen Amtszeit lag für Braun stets im sozialen und gesellschaftlichen Engagement. Bereits im Sommer 1986 setzte sich Braun für die Gründung der bis heute existierenden Mexiko-Hilfe ein. Mit verschiedenen Initiativen, wie beispielsweise „Mein Freund ist Ausländer“ und „Keine Macht den Drogen“, setzte er weitsichtige und wichtige gesellschaftspolitische Akzente.
Egidius Braun war Träger zahlreicher Auszeichnungen
In Anerkennung seiner Verdienste um den Fußballsport wurde Braun mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt. Er war unter anderem Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband, des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalens, des Großoffizierskreuzes des Luxemburgischen Verdienstordens, des Goldenen Ehrenrings der Stadt Aachen sowie des FIFA-Verdienstordens „Order of Merit“, der höchsten von der FIFA verliehenen Auszeichnung.
Im Februar 2012 erhielt Egidius Braun den Orden vom Aztekischen Adler, den höchsten an Ausländer verliehenen Verdienstorden Mexikos. Seine Geburtsstadt Stolberg ehrte ihn im Sommer 2015 mit der „Egidius-Braun-Straße“ im Stadtteil Breinig, wenige Meter vom Sportgelände des SV Breinig entfernt. In der Nachfolge seines Vaters war Braun früher Vorsitzender des SV Breinig. Die nationale Sportakademie in Sofia (Bulgarien) verlieh Egidius Braun im April 1997 die Ehrendoktorwürde. Der Fußball-Verband Mittelrhein vergibt ihm zu Ehren regelmäßig den Egidius-Braun-Preis.
Spenden zum Tod von Egidius Braun gehen an Ukraine-Soforthilfe
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Im Sinne des Verstorbenen wird um Zuwendungen für die Ukraine-Soforthilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun gebeten.