Ein Kapitän mit Badekappe und ein Ukraine-Stürmer mit Jubel-Botschaft in die Heimat. Das Duell zwischen Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam in der Champions League sorgte für reichlich Gesprächsstoff.
Champions LeagueUkraine-Stürmer schickt Jubel-Botschaft – Benfica-Kapitän mit Badekappe
Das Achtelfinal-Duell der Champions League zwischen Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam (2:2) hatte am Mittwochabend (23. Februar 2022) gleich mehrere Nebenschauplätze zu bieten.
In der ersten Halbzeit sorgte Benfica-Kapitän Nicolás Otamendi (34) mit seiner Badekappe nach einem Zusammenprall für Aufsehen, nach dem Seitenwechsel verschaffte Benficas ukrainischer Angreifer Roman Yaremchuck (26) dem Spiel dann eine politische Dimension.
Ukraine-Stürmer Roman Yaremchuk: „Ich habe Angst“
Nach seinem Treffer zum 2:2-Endstand per Abstauber in der 72. Minute zog der im Sommer aus Belgien nach Portugal gewechselte Sturm-Hüne sein Trikot aus und offenbarte darunter ein schwarzes Shirt mit dem Wappen der Ukraine, die von Russland akut militärisch bedroht wird.
Nach dem Spiel sagte Yaremchuk: „Ich wollte mein Land unterstützen. Ich habe viel darüber nachgedacht und ich habe Angst vor der Situation“. Der 26-Jährige führte im Interview mit „CNN Portugal“ weiter aus: „Der Verein unterstützt mich, sie haben mit mir gesprochen und wollen alles tun, um mir zu helfen.“
Yaremchuk ist in der Großstadt Lwiw geboren, wo der ukrainische Top-Klub Schachtar Donezk aus der besonders umkämpften Donbass-Region von 2014 bis 2017 seine Heimspiele in 1000 Kilometern Entfernung hatte austragen müssen.
Inzwischen spielt der Klub im Exil in Charkiw. Am Montag (21. Februar 2022) hatte Russlands Präsident Wladimir Putin (69) die von russischen Separatisten 2014 ausgerufene Volksrepublik Donezk offiziell anerkannt und damit eine weitere Verschärfung des Konflikts provoziert.
Champions League: Benfica-Kapitän Otamendi mit Badekappe
Im ersten Durchgang hatte das Spiel dagegen noch mit einer kuriosen Randnote für Aufsehen gesorgt. Das Bild des argentinischen Ex-Nationalspielers Otamendi mit dunkelgrauer Badekappe auf dem Kopf sorgte bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern am TV für Verwunderung.
Der Innenverteidiger war in der 31. Spielminute nach einer Flanke im gegnerischen Strafraum mit Gegenspieler Lisandro Martínez (24) zusammen gerasselt und hatte sich dabei eine blutende Platzwunde am Kopf zugezogen. Um die Blutung zu stillen, wurde Otamendi kurzerhand die Badekappe aufgesetzt. Ein Mittel zum Zweck: So konnte die Partie für den Abwehrchef schon nach kurzer Zeit weitergehen.
Zusammenstoß mit Gegenspieler: Otamendi kehrt mit Badekappe auf den Platz zurück
Während Betreuer in Deutschland bei blutenden Wunden noch immer bevorzugt auf den klassischen „Turban“ setzen, ist bei vielen Klubs in Spanien und Portugal die Badekappe inzwischen das bevorzugte Mittel zum Zweck. Für deutsche Fußballfans war der Anblick in der Champions League daher ein ungewohnter.
Auf Twitter war die Aktion derweil ein gefundenes Fressen. Der Verteidiger sorgte mit seiner ungewöhnlichen Kopfbedeckung für einige lustige Kommentare. „Nicolás Otamendi scheint sich in Michael Phelps verwandelt zu haben“, schrieb ein User. Auch wenn Schwimm-Star Michael Phelps (36) ein sportliches Ausnahmetalent ist – seine fußballerischen Künste sollte der Benfica-Star vorerst behalten. (ls)