Torwart erlebt Horror-AbendCL-Spiel am Dienstag verschoben – dann geht alles ganz schnell

Antonio Adán geht nach einem Platzverweis in der Champions League enttäuscht vom Feld

Katastrophaler Abend für Keeper Antonio Adán in der Champions League. Sein Arbeitstag in Marseille war am Dienstag (4. Oktober 2022) früh beendet.

Kuriositätenkabinett in Marseille: Das Gruppenspiel der Champions League zwischen Olympique und Sporting Lissabon musste erst verschoben werden, dann erlebte der Gästekeeper einen Abend zum Vergessen.

Wohl nirgendwo sonst sind Fußballspiele und deren Abläufe abseits des Rasens so sehr bis ins letzte Detail orchestriert wie in der Champions League. Jedes Kleinigkeit wird weit im Voraus durch einen schier endlosen Maßnahmenkatalog der UEFA organisiert, alle Eventualitäten sollen ausgeschlossen werden.

Wenn in der Rush Hour aber mal der dichte Verkehr rund ums Stadion nicht mitspielen will, ist ab und an sogar die sonst so mächtige Europäische Fußball-Union machtlos. Das wurde am Dienstag (4. Oktober 2022) deutlich.

Champions League: Marseille-Duell gegen Sporting Lissabon verschoben

Weil die Gäste von Sporting Lissabon auf ihrem Weg zum Gruppenspiel bei Olympique Marseille (1:4) im Stau steckten, musste der Anstoß der Partie verschoben werden. Statt parallel zu Bayern Münchens lockerem Schaulaufen gegen Viktoria Pilsen um 18.45 Uhr startete die wegen der Ausschreitungen gegen Eintracht Frankfurt als Geisterspiel verordnete Paarung erst rund 20 Minuten später, um kurz nach 19 Uhr.

Dauerte es vor dem Anpfiff noch länger als gewohnt, ging im Spiel dann alles ganz schnell. Keine Minute stand auf der Uhr, da lag der Ball bereits ein erstes Mal im Netz!

Nach 51 Sekunden versenkte Flügelstürmer Trincao (22) den Ball im Tor der Franzosen und deutete an: Die Portugiesen waren trotz der verlängerten Anreise hellwach. Allerdings galt das nicht für das ganze Team. Denn besonders zwischen den Pfosten drückte der Schuh.

Champions League: Katastrophen-Abend für Antonio Adán

Schon in der 13 Minute glich Alexis Sánchez (33) nach einem Patzer von Keeper Antonio Adán (35) aus, der anders als Offensiv-Kollege Trincao völlig neben sich stand. Auch das 2:1 durch Schalke-Leihgabe Amine Harit (25) drei Minuten später leitete der spanische Keeper mit einem missglückten Abschlag ein. Zu allem Überfluss war sein Arbeitstag dann bereits in der 23. Minute nach einer Roten Karte für ein Handspiel außerhalb des Strafraums beendet. Ein absoluter Auftritt zum Vergessen!

Auch Vertreter Franco Israel (22) hatte beim Kaltstart nicht allzu viel Glück, musste fünf Minuten nach seiner Einwechslung bereits hinter sich greifen. Er verschätzte sich nach einer Ecke und war dann machtlos, als Ex-BVB-Verteidiger Leonardo Balerdi (23) zum 3:1 einköpfte.

Bei den drei Gegentoren blieb es immerhin bis zur Halbzeit, in der Coach Rúben Amorim (37) seine verbliebenen Tausch-Optionen mit einem Vierfach-Wechsel gleich komplett ausschöpfte. Das vierte Gegentor durch Chancel Mbemba (28) kurz vor Schluss konnte das aber nicht mehr verhindern.

Mit einem Mann weniger und nach dem komplett verpufften Blitz-Start dürfte sich der eine oder andere Portugiese gewünscht haben, der Mannschaftsbus wäre auf seiner Ochsentour durch Marseille gar nicht erst am Stadion angekommen. (bc)