Aufregung um das neueste Zeitungs-Cover der spanischen „Marca“. Die Titel-Geschichte unter der Überschrift „Afrika-Power“ sorgte bei Social Media für Diskussionen und Kritik.
„Afrika-Power“Zeitungscover sorgt für hitzige Diskussionen – auch DFB-Star betroffen
Nicht nur Fußballfans in Spanien ist die Sport-Tageszeitung „Marca“ seit Jahrzehnten ein Begriff. Entsprechend groß ist die Empörung, die das Blatt aus Madrid mit seinem Cover am Montag (27. Juni 2022) bei vielen ausgelöst hat.
Zwar hatte das Haus-Blatt von Real Madrid eigentlich Gutes im Sinn, doch der Plan scheiterte an der Umsetzung und wurde so zum viel diskutierten Thema auf Social Media.
„Marca“ sorgt mit Zeitungs-Cover für Diskussionen
Der Hintergrund: Mit Blick auf den Real-Kader prangte auf der Titelseite der „Marca“ ein Karten-Ausriss mit den Umrissen des afrikanischen Kontinents, daneben die Fotos von sechs Stars der Königlichen, denen die Zeitung „afrikanische Wurzeln“ zuschrieb.
Auch wenn die abgebildeten Karim Benzema (34), David Alaba (30), Ferland Mendy (27), Eduardo Camavinga (19), Aurélien Tchouaméni (22) und DFB-Star Antonio Rüdiger (29) afrikanische Vorfahren haben, sind sie allesamt Europäer, spielen für Frankreich, Deutschland und Österreich.Hier sehen Sie das Zeitungs-Cover der „Marca“, das bei Twitter für Diskussionen sorgte:
Abgesehen vom in Angola geborenen Frankreich-Star Camavinga sind zudem alle Spieler in Europa geboren. Dass „Marca“ dennoch eine „neue Marschroute“ bei der Zusammenstellung des Kaders bei Real Madrid konstruierte und allen Akteuren damit oberflächlich und implizit typisch afrikanische Eigenschaften zuschrieb, sorgte vielerorts für Kopfschütteln.
Debatte um Zeitungs-Cover der „Marca“
Bei Twitter kommentierten rund 7500 Nutzerinnen und Nutzer das Foto des „Marca“-Covers, die große Mehrheit übte Kritik an Hintergrund und Gestaltung.
Zum Vergleich: Für gewöhnlich kommt das täglich auf dem Twitter-Account veröffentlichte Cover der aktuellen Ausgabe auf weniger als 100 Kommentare. Die Online-Version des Artikels betitelte „Marca“ mit: „Afrikanisches Blut bei Real Madrid“.
In zahlreichen Kommentaren wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei den abgebildeten Spielern um sechs Europäer handelte. Dass die Macher der Zeitung sie trotzdem in eine Reihe mit afrikanischen Ex-Profis des Klubs wie dem Ghanaer Michael Essien (39) oder dem Togolesen Emmanuel Adebayor (38) stellten, sorgte bei nicht wenigen für Verwunderung und Beschwerden. (bc)