Deutschland gegen England, der zweite Spieltag der Nations League hielt einen Klassiker bereit. Fans von der Insel sorgten in München allerdings für mehrere unschöne Zwischenfälle.
Deutschland – EnglandBerüchtigte Hool-Truppe in München unterwegs – Festnahmen nach Hitlergrüßen
Rund 5000 englische Fans reisten zum Nations-League-Kracher gegen Deutschland (1:1 am Dienstag, 7. Juni 2022, 20.45 Uhr, ZDF) nach München – darunter Hunderte ohne Tickets und auch gewaltbereite Neonazis.
Bereits im Vorfeld des Traditionsduells in der Allianz Arena gab es mehrere Zwischenfälle. So veröffentlichte die Münchner Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag einen „tagesaktuellen Tipp“: „Bitte keine Bengalfackel im Hotelzimmer zünden. Denn das wird definitiv ein teures Vergnügen.“
Deutschland gegen England: Krawalle in München?
Zuvor war ein Löschzug alarmiert worden, weil englische Anhänger eine Fackel aus dem Fenster eines Hotels in der Ingolstädter Straße gezündet hatten. Der Rauch war in den Raum gezogen und hatte sich im gesamten Gebäude verteilt.
Viel besorgniserregender: Die berüchtigte Hooligan-Truppe „Millwall Berserkers“ aus dem Süd-Londoner-Stadtteil Millwall zeigte sich auf Twitter ebenfalls in München. „In München ready for the game“, hieß es von der als rechtsradikal und antisemitisch bekannten Gruppierung – und damit war wohl nicht vorrangig das Geschehen auf dem Fußballrasen gemeint.
Die Münchner Polizei bestätigte gegenüber „t-online“, dass es bis zum späten Dienstagnachmittag insgesamt acht Festnahmen englischer Fans gab. Darunter drei am Montag (6. Juni 2022) wegen des Zeigens von Hitlergrüßen am Marienplatz und zwei wegen Beamtenbeleidigung.
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete zudem von einem Polizei-Einsatz im Hofbräuhaus, wo stark alkoholisierte Anhänger schon am Sonntagabend (5. Juni 2022) auf den Tischen getanzt hatten und vom Personal zum Gehen aufgefordert wurden – erfolglos. 40 Polizeikräfte mussten eingreifen.
Englands Trainer Gareth Southgate (51) beobachtete die Vorkommnisse mit Sorge, sagte: „Du schämst dich, wenn du davon hörst.“ Offiziell waren 3466 Tickets für das Aufeinandertreffen in der Nations League nach England gegangen. Experten rechnen allerdings damit, dass deutlich mehr Fans von der Insel in der Allianz Arena dabei waren.
Rund 880 bekannte englische Krawallmacher hatten im Vorfeld ihre Pässe bei der Polizei abgeben müssen. In München waren rund um die Partie etwa 700 Einsatzkräfte beschäftigt. (mze)