Ovationen bei der Rückkehr eines FC-IdolsMüngersdorf schenkt Marcel Risse ganz viel Liebe

Bayerns Josip Stanisic (l) und Kölns Marcel Risse kämpfen um den Ball.

Marcel Risse (r) wurde von den Kölner Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion mit Applaus empfangen. Das Foto zeigt ihn im Duell mit Josip Stanisic (l) beim DFB-Pokalspiel zwischen Viktoria Köln und dem FC Bayern München am 31. August 2022.

Beim DFB-Pokalabend zwischen Viktoria Köln und dem FC Bayern München (0:5) hat ein Spieler die Atmosphäre ganz besonders genossen.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Für viele Spieler der Viktoria war die Partie gegen die großen Bayern (0:5) ein absolutes Novum. „Der Trainer hat uns gesagt, wir sollten die Woche aufsaugen“, sagte etwa der famose Keeper Ben Voll (21), der sich nach der Partie das Trikot von Nationalkeeper Manuel Neuer (36) besorgte und ein Lob des Weltmeisters einheimste.

Für Marcel Risse (32) aber war es nochmal ein Highlight im Herbst seiner Karriere. „Der Fußball schreibt schon besondere Geschichten“, sagte der Kapitän der Viktoria, nachdem er mit den Kollegen im Stadion nach einem bravourösen Auftritt den Applaus vor ausverkauftem Haus (50.000 Zuschauer) genossen hatte.

Ex-FC-Spieler Marcel Risse genoss den Pokalabend in Müngersdorf

Doch vor allem ihm brachte Müngersdorf ganz viel Liebe entgegen. Das begann schon vor Spielstart, als die Mannschaftsaufstellung vorgelesen wurde. Der Geräuschpegel änderte sich urplötzlich, viele Fans standen auf, jubelten. Risse, der beim 1. FC Köln den Weg von 2012 aus der Zweiten Liga bis 2017 nach Europa mitmachte, ist weiter im Herzen der Kölner.

„Ich habe das im Spielertunnel gar nicht mitbekommen, muss mir das in der Wiederholung noch einmal ansehen. Das tut einfach gut, wenn man so in die alte Heimat zurückkommt und so aufgenommen wird. Natürlich verfolge ich den FC auch weiter“, sagt der gebürtige Kölner. „Aber ich wurde auch bei der Runde nach Abpfiff von vielen gegrüßt. Es war einfach schön, hierher nochmal zu einem solchen Spiel zurückzukehren.“

Die Bayern zu ärgern, davon hat Risse nicht geträumt. „Das fällt ja selbst Bundesligisten derzeit schwer. Das 0:2 vor der Pause hat ein bisschen weh getan. Aber wir haben gut dagegengehalten und haben eine sehr geschlossene Mannschaft auf dem Platz gehabt“, sagt Risse. „Das war für viele ein schönes Erlebnis. Wir haben uns gut verkauft und viele Sympathien dazugewonnen. Es war ein schöner Abend.“

Das sah auch Trainer Olaf Janßen (55) so: „Ich hatte vor dem Spiel ein mulmiges Gefühl. Gegen die Bayern kannst du schnell auch 15 oder 20 Stück bekommen, ohne dass du etwas dafür kannst. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass wir das so lange so verteidigen können. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“