Der DFB-Pokal startet in seine 80. Ausgabe und hat auch darin wieder seine viel beschworenen „eigenen Gesetze“. Einige Bundesligisten könnten das schon in Runde eins zu spüren bekommen.
Auch FC ist gewarntStolperfallen im DFB-Pokal: Hier lauern die ersten Favoriten-Stürze
von Béla Csányi (bc)
Neues Jahr, neues Glück im DFB-Pokal. Ein weiteres Mal hoffen in der 1. Runde 32 Außenseiter auf den Sprung in Runde zwei – mal mit mehr, mal mit weniger Aussichten auf den Favoriten-Sturz. Auch diesmal ergibt ein Blick auf die Paarungen einige heiße Duelle, in denen den Profi-Klubs unangenehme Stolperfallen bevorstehen.
Das gilt auch für den 1. FC Köln, der schon im ersten Pflichtspiel der Europa-Saison beim aktuellen Zweitliga-Spitzenreiter Jahn Regensburg an seine Grenzen gehen muss. EXPRESS.de blickt auf den Pokal-Spielplan und erklärt mit Blick auf die weiteren Duelle, wo ein böses Pokal-Erwachen für die Bundesliga-Vertreter durchaus vorstellbar erscheint.
DFB-Pokal: Neues Kapitel im modernen Klassiker
- Eintracht Braunschweig – Hertha BSC (Sonntag, 31. Juli, 18 Uhr)
Das Duell zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC ist für erfahrene Pokal-Zuschauern längst Routine: Nach 2018 und 2020 treffen beide nun schon zum dritten Mal in den jüngsten sechs Pokal-Ausgaben in Runde eins aufeinander. Nicht nur die gemischte Bilanz (je ein Sieg) macht dem Zweitliga-Aufsteiger Hoffnung.
Unter Neu-Trainer Sandro Schwarz (43) muss sich Fast-Absteiger Hertha erst noch finden, verlor im Trainingslager in England zuletzt die drei letzten Testspiele gegen Klubs aus der dortigen ersten, zweiten und dritten Liga. Braunschweig hat schon zwei Saisonspiele absolviert, ist nach zwei Niederlagen ohne eigenes Tor heiß auf das erste Erfolgserlebnis.
DFB-Pokal: Betze-Beben gegen den Finalisten?
- 1. FC Kaiserslautern – SC Freiburg (Sonntag, 31. Juli, 15.30 Uhr)
Der Betzenberg ist wieder bereit für die großen Spiele. Nach vier Jahren in der 3. Liga ist der FCK zurück in der 2. Bundesliga, gewann dort vor bärenstarker Kulisse (über 40.000 Fans) sein Auftakt-Spiel gegen Hannover 96. Im Pokal wollen die Roten Teufel nachlegen und haben dabei keine Angst vor dem SCF, der zwei Monate zuvor noch im Finale von Berlin gestanden hatte.
Die neue Saison startet für Freiburg mit Verletzungs-Sorgen in der Offensive: Bleibt es in Lautern lange eng, fehlen die Alternativen von der Bank. Zudem ist der Pokal-Start für gewöhnlich stotternd: In den vergangenen fünf Erstrunden-Duellen blieb es mit drei Siegen mit nur einem Tor Unterschied, einem Erfolg nach Verlängerung und einem Elfmeterschießen stets bis zuletzt spannend.
DFB-Pokal: Katerstimmung nach der Europa-Party?
- 1. FC Magdeburg – Eintracht Frankfurt (Montag, 1. August, 20.45 Uhr)
Ganz Frankfurt feierte die Eintracht nach dem Triumph in der Europa League, doch jetzt ruft wieder die Pflicht. Und die ist beim heimstarken Zweitliga-Aufsteiger aus Magdeburg äußert unangenehm. Das erlebte die SGE schon 2016, als sie erst nach Elfmeterschießen beim FCM die zweite Runde erreichte. Danach ging es immerhin bis ins Finale.
Magdeburg schaltete ein Jahr später Augsburg in Runde eins aus, lieferte in den Folgejahren Freiburg (0:1 n.V.), Darmstadt (2:3 n.V.) und St. Pauli (2:3) einen heißen Fight. Die SGE-Historie macht Magdeburg außerdem Hoffnung: Nach ihrem Sieg im DFB-Pokal 2018 fand die Eintracht zunächst nur schwer in die Spur, scheiterte damals schon in Runde eins am SSV Ulm. Und auch vergangene Saison war nach der Auftakt-Hürde (Drittligist Waldhof Mannheim) schon wieder Schluss.
DFB-Pokal: Hier winken ebenfalls Überraschungen
Auch einige weitere Paarungen bieten Potenzial für Spannung und Überraschungen. Bayer Leverkusen etwa muss zum euphorischen und spielerisch starken Drittliga-Neuling SV Elversberg, der zum Liga-Auftakt Mit-Aufsteiger Rot-Weiss Essen auswärts mit 5:1 düpierte. Keine allzu einfache Aufgabe.
- SV Elversberg – Bayer Leverkusen (Samstag, 30. Juli, 15.30 Uhr)
- Dynamo Dresden – VfB Stuttgart (Freitag, 29. Juli, 18 Uhr)
- Carl Zeiss Jena – VfL Wolfsburg (Samstag, 30. Juli, 18 Uhr)
Dynamo Dresden fordert als echter Favoritenschreck den VfB Stuttgart, der sich nach der Last-Minute-Rettung der vergangenen Saison erst noch finden muss. Nur bei zwei der jüngsten zehn Anläufe scheiterte Dresden in Runde eins, schaltete dort unter anderem den HSV, Leipzig und Schalke 04 aus.
Wachsamer als im Vorjahr muss der VfL Wolfsburg sein: Ein peinlicher Wechselfehler bedeutete das Aus am Grünen Tisch und den Anfang vom Ende für Trainer Mark van Bommel (45). Während die Wölfe gegen Preußen Münster scheiterten, träumte Jena von der Sensation gegen den 1. FC Köln, scheiterte erst im Elfmeterschießen am Überraschungsteam von Steffen Baumgart (50).