DFB-Pokal„Yeboah“ erlöst den Hamburger SV, Rostock-Chaoten drehen in Lübeck durch

Frust beim Anhang des FC Hansa Rostock mit Profi John Verhoek.

Nach dem Aus beim VfB Lübeck stürmen am 30. Juli 2022 frustrierte Anhänger von Hansa Rostock den Rasen. John Verhoek versucht zu beruhigen.

Drei Hansestädte waren in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals am Start: Während sich der Hamburger SV gegen Bayreuth nach Rückstand weiterzitterte, hielten Rostocker Fan-Chaoten beim VfB Lübeck die Polizei auf Trab, nach dem Aus stürmten die Hansa-Hools den Platz.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Der Hamburger SV zittert in Bayreuth, Zweitliga-Konkurrent Hansa Rostock muss dagegen schon die Segel streichen – und sich für einen Teil seiner Anhänger schämen, die aus Frust über die Pleite den Rasen stürmten.

Hamburger SV schaltet im Vorjahr 1. FC Köln aus

Der Hamburger SV tat sich am Samstag (30. Juli 2022) bei der SpVgg Bayreuth lange sehr schwer. Im Vorjahr waren die Hanseaten bis ins Halbfinale des DFB-Pokals vorgedrungen und hatten unter anderem den 1. FC Köln bezwungen, auch in dieser Saison braucht der wirtschaftlich schwer gebeutelten HSV jede Runde nicht nur sportlich, sondern auch finanziell.

Doch der Start ging gründlich in die Hose: Nach 16 Minuten traf Luke Hemmerich mit einem abgefälschten Freistoß für den Drittliga-Aufsteiger, Alexander Nollenberger hätte fünf Minuten später um ein Haar erhöht. Der Hamburger SV war zwar optisch überlegen, doch lange ungefährlich.

Hans-Walter-Wild-Stadion: Der Bayreuther Luke Hemmerich (l) schießt das 1:0 per Freistoß.

Luke Hemmerich (Spvgg. Bayreuth traf am 30. Juli 2022 per Freistoß gegen den Hamburger SV zum 1:0.

Königsdörffer gleicht für den Hamburger SV aus

Erst nach rund einer Stunde erhöhte die Walter-Elf den Druck: Ransford-Yeboah Königsdörffer traf nach Glatzel-Flanke nur die Latte, danach scheitert der Stürmer völlig frei selbst.

Hans-Walter-Wild-Stadion: Der Hamburger Ransford-Yeboah Königsdörffer (l) jubelt nach seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 neben Robert Glatzel.

HSV-Profi Ransford-Yeboah Königsdörffer (l.) jubelt nach seinem Ausgleich mit Robert Glatzel.

Doch eine Viertelstunde später machte es Königsdörffer besser, nach toller Vorarbeit von Maximilian Rohr musste der Neuzugang aus Dresden nur noch zum Ausgleich einschieben (83.). Nach 90 Minuten hieß es dann Verlängerung. Doch die Liste der peinlichen Hamburger Erstrunden-Niederlagen, die 1984 mit einem 0:2 beim SC Geislingen begann, wurde nicht um einen Eintrag reicher: Schonlau (97.) und Königsdörffer (111.) entschieden die Partie für die Hanseaten.

Gözüsirin sorgt in Lübeck für die Sensation

In Lübeck hatte der Viertligist gegen die einfallslosen Gäste die Nase vorn: Der erst 20-jährige Tarek Gözüsirin traf in der 84. Minute per Traumtor für die Amateure, Hansa, vergangene Woche noch mit dem Auswärtscoup beim Hamburger SV, blieb ohne Ausgleichschance und frustrierte so die eigenen Anhänger.

Rund 50 der 2800 angereisten Fans stürmten den Platz, die Polizei und einige Rostocker Profis stellten sich ihnen entgegen und drängten sie schließlich zurück. Neben dem bitteren Aus wartet nun also noch eine empfindliche Strafe auf Hansa.