Fußball-Deutschland trauert: Die Hamburger Sturmlegende Uwe Seeler ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Fußball-Fans reagieren geschockt.
Fußball-Idol tot mit 85Warum alle Uwe Seeler seit 1961 auch „Uns Uwe“ nannten
Ein schwarzer Tag für die Fans des Hamburger Sportvereins und alle Fußball-Fans in Deutschland: Ex-Nationalspieler Uwe Seeler ist im Alter von 85 Jahren gestorben, das bestätigten die Stadt Hamburg und der Hamburger SV am Donnerstag (21. Juli 2022). Er sei im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen, heißt es.
Die Bestürzung über die traurige Nachricht verbreitete sich schnell. Viele Fußball-Fans kondolierten in den sozialen Netzwerken. „Für immer unsere Legende“, twitterte ein HSV-Fan. „Als großes Andenken an die HSV-Legende: Benennt das Stadion bitte in ‚Uwe Seeler Stadion‘ um,“ forderte ein anderer.
Uwe Seeler: Trauer um deutsche Fußball-Legende
Seeler gilt als eine der größten Ikonen der deutschen Fußball-Geschichte. Der Weltklasse-Stürmer verbrachte seine gesamte Karriere beim Hamburger SV und holte mit den Norddeutschen im Jahr 1960 den Meistertitel sowie 1963 den Pokal.
Nach Gründung der Bundesliga sicherte er sich in der Premieren-Saison 1963/64 die Torjäger-Kanone. Am Ende standen für Seeler 137 Treffer in 239 Bundesliga-Spielen zu Buche. Überreicht bekam er die Kanone allerdings erst mit Verspätung: 2012 wurde ihm die Auszeichnung vom Kicker übergeben, 1964 gab es die noch nicht.
Mit der Nationalmannschaft wurde Seeler (43 Tore in 72 Länderspielen) im Jahr 1966 Vizeweltmeister und WM-Dritter 1970. Legendär war sein Kopfballtor im WM-Viertelfinale am 14. Juni 1970 zum späten 2:2 gegen Titelverteidiger England mit dem Hinterkopf – Deutschland siegte bei 55 Grad in der Sonne schließlich noch mit 3:2 nach Verlängerung. Seeler war Ehrenspielführer der DFB-Elf und seit 2003 auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hamburg.
Warum Uwe Seeler „Uns Uwe“ genannt wurde
Seit den Sechzigerjahren wurde Seeler auch „Uns Uwe“ genannt. Der Spitzname wurde im 1961 verpasst, als der HSV 1961 im Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister nach einer 1:3-Hinspielniederlage beim FC Burnley im Volksparkstadion 4:1 gewann und doch noch das Halbfinale erreichte. Seeler erzielte zwei Tore, darunter das entscheidende 4:1.
Ein Journalist jubelte mit ganz Deutschland und schrieb, dass der Hamburger nun für das ganze Land „unser Uwe“ sei – was im Plattdeutschen zu „Uns Uwe“ wurde. Mit dem Sieg im Europapokal wurde es dennoch nichts: Im Halbfinale schied der HSV im Entscheidungsspiel gegen den FC Barcelona aus, der später das Endspiel gegen Benfica Lissabon verlor.
Nicht nur seine Erfolge machten Seeler so beliebt, sondern seine Bescheidenheit und seine Volksnähe. Dem Hamburger SV hielt er bis zuletzt die Treue, auch in den Jahren der Zweitklassigkeit. Im letzten Jahr war er mehrfach gestürzt, hatte sich davon nie mehr so richtig erholt – und schlief nun ein. (ach/kos/spol)