RB Leipzig verspielt bei der TSG Hoffenheim dreimal eine Führung. Der Druck auf Marco Rose wächst, glaubt auch Didi Hamann.
„Hat sich nicht gut angehört“Besorgniserregendes Interview: Hamann zählt Bundesliga-Trainer an
RB Leipzig in der Krise: Am 11. Bundesliga-Spieltag bringen die Sachsen eine dreimalige Führung nicht über die Ziellinie, verlieren am Ende mit 3:4 bei der TSG Hoffenheim.
In der Bundesliga ist Leipzig seit drei Spielen ohne Sieg, holte dabei nur beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach einen Punkt. In der Champions League haben die Roten Bullen in vier Spielen noch keinen einzigen Sieg eingefahren. Wird die Luft für Trainer Marco Rose (48) langsam dünn?
Hamann äußert Rose-Verdacht: „Fühlt sich ungut behandelt“
„Es könnte schon brenzlig werden“, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann (51) nach der Leipzig-Pleite in Sinsheim. „Das ist einfach zu wenig.“
Rose selbst wirkte im TV-Interview einigermaßen ernüchternd. „Es ist neben dem Ergebnisproblem auch ein Leistungsproblem. Zu wenig Schärfe, zu wenig Zweikampf, zu wenig Wehren in bestimmten Situationen“, assistierte der Coach seiner Mannschaft.
Die Qualität sei da, das hätten die Tore gezeigt, aber: „Uns fehlt einfach im Moment Schärfe und Feuer. Den Schuh muss ich mir als Trainer anziehen, wenn ich es nicht schaffe, meiner Mannschaft vor einem Bundesliga-Spiel so viel Feuer und Mut und Leidenschaft mit auf den Weg zu geben, dann haben wir jetzt eine unruhige Zeit vor uns.“
Hamann fand diese Worte offensichtlich alarmierend. Roses Aussagen bewerte er als „nicht gut“. Der ehemalige Profi äußerte einen Verdacht: „Ich habe irgendwo das Gefühl, dass er sich vielleicht auch etwas ungut behandelt fühlt.“
Leipzig hätte schließlich einen sehr guten Saisonstart in der Bundesliga hingelegt, in der Champions League hätte RB gegen lauter große Vereine verloren. „Das kann natürlich passieren. Und dann kommen die Aussagen von Mintzlaff vor einigen Wochen, wo du denkst: Oh, da ist vielleicht mehr Druck auf dem Kessel, als wir alle denken“, so Hamann.
Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (49) hatte Ende September in einem „Kicker“-Interview kritisiert, „dass es immer wieder Chancen gab, mehr zu erreichen, und das haben wir halt nicht geschafft. Wir waren leider noch nie da, wenn die Lücke aufging.“
Rose hatte danach zwar Verständnis für Mintzlaffs Ehrgeiz geäußert, seinem Chef aber auch widersprochen: „Ich weiß ehrlich nicht, wo die Lücke für uns in den letzten zwei Jahren da war.“
Nun sagte Hamann über Rose: „Vielleicht denkt er sich: Diese Aussagen damals waren unnötig und haben Brisanz in eine Situation gebracht, die gar nicht brisant war.“
Mittlerweile stimmten auch die Leistungen nicht mehr, so Hamann, der allerdings von Roses Qualitäten überzeugt ist. „Ich bin der Meinung, dass er bisher eine gute Arbeit geleistet hat in Leipzig, aber das Interview hat sich nicht gut angehört.“