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Champions LeagueFlicks verrücktes Barça-Spektakel: „Unglaublich“

Sie haben das Unmögliche wahr gemacht.

Sie haben das Unmögliche wahr gemacht.

Neun Tore, das letzte in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Selbst Trainer Hansi Flick kann es kaum fassen und macht noch eine Liebeserklärung.

Hansi Flick riss sich schon beim Ausgleich im strömenden Regen von Lissabon die Kapuze vom Kopf, am Ende eines denkwürdigen Abends konnte er es selbst kaum fassen. Mit dem 5:4 bei Benfica Lissabon hat der FC Barcelona einmal mehr Champions-League-Geschichte geschrieben. „Das war ein verrücktes Spiel“, sagte Flick.

Er war nicht irgendein Fußballspiel. Es war nicht irgendein Champions-League-Match. Es war eine Partie mit einem 30-Minuten-Hattrick von Vangelis Pavlidis für die Gastgeber, mit zwei Elfmeter-Toren von Robert Lewandowski, einem Eigentor von Barcelona und gleich zwei dicken Böcken von Keeper Wojciech Szczesny in seinem ersten Königsklassen-Auftritt für Barça. „War dies das verrückteste Champions-League-Spiel aller Zeiten?“, fragte die „Daily Mail“.

Erinnerung an einen irren Fußballabend vor acht Jahren

Die Antwort gab „Mundo Deportivo“ aus Barcelona. „Das zweite Comeback des Jahrhunderts“, hieß es dort. Nur eine Aufholjagd war wohl noch atemberaubender. Im März 2017 machten die Katalanen nach einem 0:4 im Hinspiel gegen Paris Saint-Germain das Unmögliche doch noch wahr. Obwohl die Franzosen im legendären Camp Nou auch noch einen Treffer zum zwischenzeitigen 1:3 erzielt hatten, verwandelten drei Tore der Gastgeber in sieben Minuten am Ende der Partie den Fußball-Tempel in einen Ort kompletter Ekstase. 

Knapp acht Jahre später im Estádio da Luz, der Regen hatte längst eingesetzt, herrschte nur bei den Gästen Ekstase. „Das ist unglaublich. Ich wäre auch mit einem Punkt glücklich gewesen, aber mit dreien ist es natürlich noch besser“, betonte Flick: „Die Spieler haben immer an sich geglaubt.“ Und das bei diesem Spielverlauf.

Nach nicht mal 120 Sekunden lag der FC Barcelona durch den ersten von insgesamt drei Pavlidis-Treffern (2. Minute/22./30./Foulelfmeter) hinten. Beim zweiten Gegentor rannte Szczesny weit aus seinem Kasten und rammte Mitspieler Alejandro Balde um. Pavlidis dankte. Das vierte Gegentor war ein Eigentor von Ronald Araújo (68.). „Drei Benfica-Tore waren Geschenke“, meinte Lewandowski und stellte aber erfreut fest: „Es ist besser, wenn wir immer ein Tor mehr schießen als unsere Gegner.“

Die guten und die schlechten Seiten des FC Barcelona

„Barça zeigte seine zwei Gesichter: das in der Champions League und das in LaLiga“, befand „Marca“. Das Sportblatt aus Madrid meinte: den Ehrgeiz, den Elan und die passende Reaktion in der Meisterklasse sowie die Defensivschwächen, die Offensivprobleme und die Zweifel aus der nationalen Runde. Dort stehen nach einem glanzvollen Start unter dem neuen Coach Flick aktuell sieben Punkte Rückstand als Dritter auf Real Madrid zu Buche. 

Ein Fußballnacht für die Geschichtsbücher.

Ein Fußballnacht für die Geschichtsbücher.

Immerhin: Das Achtelfinale in der Champions League ist Flick und seinen Aufholjägern nicht mehr zu nehmen, weil Lewandowski (13./78.) gleich zwei Elfmeter verwandelte sowie zweimal Raphinha (64./90.+6) und Eric Garcia (87.) trafen. „Wir haben uns trotz eines 1:3-Rückstands in der ersten Halbzeit nicht hängen lassen“, betonte Raphinha, der nach seinem Siegtreffer auf Knien über den nassen Rasen rutschte und sich zumindest von den Barcelona-Fans feiern ließ.

„Die Atmosphäre hier ist unglaublich, die Fußballkultur ist toll“, sagte sein Trainer. Für Flick war es nach dem Gewinn der Champions League 2020 mit dem FC Bayern München ein weiterer großer Abend in der portugiesischen Hauptstadt. „Vielleicht liebe ich Lissabon“, sagte der 59-Jährige. (dpa)