Fan-Ärger bei FrankfurtEintracht-Boss schießt gegen Europa-Gegner: „Der größte Dreck“

Eintracht Frankfurt jubelt vor rund 30.000 eigenen Fans in der Europa League beim FC Barcelona.

Eintracht Frankfurt jubelte am 14. April 2022 vor rund 30.000 eigenen Fans in der Europa League beim FC Barcelona. Bei West Ham werden sich diese Bilder nicht wiederholen.

Keine Chance auf ein erneutes großes Fan-Fest für Eintracht Frankfurt. Im Auswärtsspiel der Europa League bei West Ham United kann der Anhang des Bundesligisten nicht auf allzu viel Gastfreundschaft hoffen.

Der europäische Höhenflug von Eintracht Frankfurt ist auch für die große Fan-Schar der Hessen eine Erfolgsgeschichte. Auswärts wird der Bundesligist vom reiselustigen Anhang von Runde zu Runde gepeitscht, mit der Fan-Invasion von 30.000 Frankfurterinnen und Frankfurtern im Viertelfinale in Barcelona als großem Höhepunkt.

Vergleichbare Bilder wie am 14. April 2022 im und um das Camp Nou wird es in London am 28. April definitiv nicht geben – obwohl es der SGE und Halbfinal-Gegner West Ham United auch diesmal keinesfalls an Karten-Anfragen mangelt.

Eintracht Frankfurt: Präsident Peter Fischer zu Gast im ZDF-„Sportstudio“

Doch während der FC Barcelona die Frankfurter Fan-Ströme in sein Stadion nicht hatte stoppen können, will West Ham United rigoros gegen deutsche Fans in neutralen Bereichen vorgehen – Rausschmiss aus dem Olympiastadion inklusive.

Im englischen Fußball gilt seit Jahren eine Null-Toleranz-Politik gegen Fehlverhalten von Fans im Stadion, Stehplätze sind in den Stadien ebenfalls nicht erlaubt. Zu den Verstößen, die zu einem Verweis führen können, gehört bereits das Jubeln außerhalb des eigenen Fan-Bereichs.

Frankfurt-Präsident Peter Fischer (66) kann angesichts der Drohungen nur enttäuscht mit dem Kopf schütteln. Im ZDF-„Sportstudio“ ließ er mit Blick auf die Zustände beim englischen Hauptstadt-Klub ordentlich Dampf ab.

Eintracht Frankfurt: Klub-Boss tobt über Fan-Verhältnisse in England

„Das ist mittlerweile englischer Fußball, die sich einbilden, Fairplay erfunden zu haben. Das ist der größte Dreck und ich schäme mich dafür, ich schäme mich für den Fußball, dass man uns heute schon bedroht“, polterte Fischer. Schließlich hatte West Ham bereits angekündigt, keine Gnade bei Frankfurtern abseits der 3000 mitgereisten Fans im Gästeblock zu zeigen.

Peter Fischer (r), Präsident von Eintracht Frankfurt, besucht die angereisten Eintracht-Fans an ihrem Treffpunkt in Barcelona

Auch Präsident Peter Fischer war am 14. April 2022 unter den Fans von Eintracht Frankfurt in den Straßen Barcelonas.

In London hatte die Eintracht laut Fischer schon 2019 im Halbfinale der Europa League beim FC Chelsea schlechte Erfahrungen gemacht: „Da sind so unglaublich viele Leute im Spiel rausgeworfen worden, auch VIPs und Leute in der Loge, wenn sie einen Eintracht-Schal angehabt haben.“

Zwar wird auch diesmal wieder mit mehr Fans in der Stadt als im Stadion gerechnet, als Gäste dürfen die sich außerhalb des eigenen Bereichs aber nicht zu erkennen geben. Entsprechend wird das Fan-Fest diesmal auch kleiner ausfallen als die vorgezogene Oster-Party am Mittelmeer. „Ich weiß, dass mehr Frankfurter in der Stadt sein werden“, sagte Fischer, „nur nicht die Menschenmassen wie in Barcelona.“ (bc)