Neuer Trainer spricht KlartextKompany mit erster Absage bei Bayern-Premiere: „Keine Chance“

Ginge es nach Vincent Kompany, würde seine Premieren-Saison als Trainer des FC Bayern schon heute beginnen. Der Belgier versprach harte Arbeit bei seiner Vorstellung – und will nach einer Absage auch selbst an sich arbeiten.

von Béla Csányi  (bc)

Diesen Moment hatten die Verantwortlichen beim FC Bayern nach diversen Watschn in den vergangenen Wochen herbeigesehnt: Am Donnerstag (30. Mai 2024) stellte sich der neue Trainer Vincent Kompany (38) bei seiner Vorstellung ein erstes Mal der Öffentlichkeit.

Seit dem beschlossenen Aus von Thomas Tuchel (50) im Februar (!) hatten Sport-Boss Max Eberl (50) und sein Sportdirektor Christoph Freund (46) lange erfolglos den Erben für den Meister-Trainer der Vorsaison gesucht. Der Belgier war schließlich der erste von vielen gehandelten Trainern, der den Bayern keine Absage erteilte.

Vincent Kompany stellt sich mit Sprach-Mix beim FC Bayern vor

In seinem neuen Fußball-Wohnzimmer sprach der am Vortag als Tuchel-Nachfolger vermeldete Kompany anschließend in einem Wechsel aus Deutsch und Englisch mit der Entschlossenheit eines Pep-Guardiola-Schülers Klartext über den Arbeitsstil, mit dem er den FC Bayern wieder zu Ruhm und Titeln führen will.

Dass am 31. Mai 2025 das Champions-League-Finale in der Münchner Allianz-Arena stattfindet, empfindet der 89-malige Nationalspieler dabei nicht als extremen Druck, sondern sieht darin einen besonderen Ansporn.

„Wir werden immer die höchsten Ziele haben. Ich versuche immer, jedes Spiel zu gewinnen. Aber es bringt gar nichts, jetzt über das Finale zu sprechen“, sagte Kompany, der nach der Endlossuche der Bayern-Bosse als überraschende Trainerlösung hervorgezaubert wurde. Erfolg ist für den Ex-Nationalspieler, der „auf den Straßen in Brüssel groß wurde und auf der Straße Fußball spielte“, das Produkt harter, konsequenter Arbeit.

„Ich habe keinen Lifestyle außerhalb der Arbeit“, sagte der dreifache Familienvater: „Arbeit ist mein Lifestyle – all in.“ Seine ersten Worte richtete Kompany dabei auf Deutsch an die Öffentlichkeit, erklärte: „Mein erster Eindruck ist ganz gut. Ich habe nette Leute getroffen und weiß, was für ein großer Verein Bayern ist. Ich bin auf jeden Fall stolz, aber auch motiviert, jetzt anzufangen. Für mich kann die Saison auch heute anfangen, kein Problem.“

Als Pressesprecher Dieter Nickles (61) sein gutes Deutsch lobte, erteilte Kompany den Bayern dann doch eine schnelle erste Absage – zumindest für einen kompletten Premieren-Auftritt in Landessprache: „Ich kann keine ganze Pressekonferenz auf Deutsch machen, keine Chance im Moment.“

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Anders als bei den vielen Trainer-Absagen waren die Münchner auf dieses Nein allerdings vorbereitet. Ein Übersetzer stand schon bereit, um die englischen Aussagen des neuen Übungsleiters ins Deutsche zu übertragen.

Kompanys Ehrgeiz ließ außerdem schon durchblicken: So sehr er die Bayern zurück in die Erfolgsspur führen will, so emsig dürfte er gerade die Sommerpause auch für weitere Sprachpraxis nutzen. (mit dpa)