Jonas Urbig will sich beim FC Bayern durchsetzen. Doch es gibt auch Kritik an seinem Wechsel.
Zweifel an Ex-KölnerWeltmeister-Torwart kritisiert Jonas Urbig scharf: „Ich kann es nicht verstehen“
Aus der 2. Bundesliga zum Rekordmeister: Jonas Urbig (21) will beim FC Bayern München den nächsten Karriereschritt gehen.
Der U21-Nationaltorwart hat an Säbener Straße einen Vertrag bis 2029 unterschrieben. Vorerst wird er aber, wie zuletzt beim 1. FC Köln, mit der Rolle als Reservekeeper vorliebnehmen müssen. Das ist dem jungen Torhüter natürlich bewusst.
Weidenfeller über Urbig: „Hat sich verwechselt“
„Mein Ziel ist es, jeden Tag professionell an mir zu arbeiten und mich in unserer Torwart-Gruppe um Manuel Neuer beständig weiterzuentwickeln“, gibt Urbig seine nächsten Ziele an. Langfristig soll er den fünfmaligen Welttorhüter im Bayern-Tor beerben.
Doch es gibt Zweifel, ob ihm dies gelingen wird. Denn auf höchstem Niveau hat Urbig noch nicht gespielt, war bislang nur in der 2. Bundesliga aktiv. Dort überzeugte er vor allem als Leihspieler im Trikot der SpVgg Greuther Fürth, verlor in der laufenden Saison bei seinem Heimatklub in Köln aber in einer schwierigen Phase den Platz als Nummer eins an Marvin Schwäbe (29).
Der frühere Bundesliga-Keeper Roman Weidenfeller (44) hält Urbigs Entscheidung, zum FC Bayern zu wechseln, für völlig falsch. „Ich als Torwart kann es nicht verstehen. Als junger Spieler brauchst du Spielpraxis“, sagte der frühere Dortmunder in der Sky-Sendung „Triple – der Schüttflix Fußballtalk“.
Weidenfeller wurde noch deutlicher. „Urbig hat sich aus meiner Sicht verwechselt. Er hätte sich bei einem Bundesligisten durchsetzen und erstmal zeigen müssen, dass er die Qualität hat, überhaupt in der ersten Liga zu spielen.“
Der Weltmeister von 2014 – damals als Ersatz von Neuer ohne Turnier-Einsatz – zog den Vergleich zu Alexander Nübel (28). Der war 2020 vom FC Schalke 04 zu den Bayern gewechselt, wurde nach einem Jahr auf der Bank erst an die AS Monaco und später an den VfB Stuttgart verliehen. Sein Vertrag bei den Bayern läuft wie der von Urbig noch bis 2029. Doch an Nübel als Neuer-Nachfolger glauben nur noch wenige.
Nübel soll von Hasan Salihamidzic (48) eine bestimmte Anzahl von Spielen zugesagt worden sein. Doch die Rechnung hatte der damalige Sportboss ohne Neuer (38) gemacht. Auf nur vier Pflichtspiel-Einsätze kommt Nübel im Bayern-Trikot.
Läuft es bei Urbig anders? Medienberichten zufolge soll Neuer bei den Verhandlungen über einen neuen Vertrag signalisiert haben, dass er in der kommenden Saison eine Reihe an Spielen abgeben wird. Zudem ist Neuer ein ausgewiesener Urbig-Fan.
„Er macht einen wirklich guten Eindruck, spielt sehr gut und ist auch schon weit, meiner Meinung nach. Ich glaube, dass ihm auch die Zukunft gehören kann“, hatte Neuer im vergangenen Oktober am Rande des Abschiedsspiels von Lukas Podolski (39) gesagt.