Denkzettel für EigengewächsFortuna-Coach Thioune steht vor kniffliger Iyoha-Entscheidung

Karlsruhes Paul Nebel im Zweikampf mit Fortuna Düsseldorfs Emmanuel Iyoha.

Emmanuel Iyoha (r.) musste bei Fortuna Düsseldorf am Freitag (1. September 2023) erstmals in der neuen Saison auf der Bank Platz nehmen. Nach seiner Einwechslung gegen den Karlsruher SC um Paul Nebel wirbelte das Klub-Eigengewächs aber mächtig.

Emmanuel Iyoha musste beim Heimspiel von Fortuna Düsseldorf gegen den Karlsruher SC erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen. Nun steht Cheftrainer Daniel Thioune vor einer kniffligen Entscheidung.

von Anton Kostudis  (kos)

Fortuna Düsseldorf jubelt über drei echte Big Points im Kampf um die Zweitliga-Spitzenplätze. Nach dem 3:1 gegen den Karlsruher SC am Freitag (1. September 2023) mischen die Rot-Weißen munter oben mit. Einer allerdings dürfte noch ein wenig Magengrummeln verspüren...

Die Rede ist von Emmanuel Iyoha (25). Denn: Das Klub-Eigengewächs erlebte einen bislang schwierigen Saison-Start – vor der Partie gegen die Badener dann der Tiefpunkt: Erstmals in dieser Saison stand der Offensivmann nicht in der Start-Formation.

Fortuna Düsseldorf: Emmanuel Iyoha plötzlich nur noch Joker

Zuvor hatte Iyoha sowohl in allen vier Liga-Begegnungen als auch beim Pokal-Erstrundenspiel in Illertissen (3:1 am 13. August) stets seinen Platz sicher und sein Startelf-Abo gebucht. Allerdings: Spieltag für Spieltag war ersichtlich, dass der trickreiche Angreifer seine beeindruckende Form aus der vergangenen Rückrunde noch suchte. Iyoha agierte zwar immer engagiert, aber stets unglücklich.

Das belegten auch die Zahlen: Fünf Spiele. Null Tore, null Assists. Für den Senkrechtstarter der vergangenen Spielzeit natürlich viel zu wenig. Ebenfalls vielsagend: Sowohl in der Liga als auch im Pokal war für Iyoha jeweils vorzeitig Schluss, Cheftrainer Daniel Thioune (49) ließ den langjährigen Düsseldorfer nie über die volle Spieldistanz auf dem Platz.

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Es kam, was kommen musste: Beim Heimspiel gegen den KSC musste Iyoha erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen. „Das hatten wir am Morgen vor dem Spiel so besprochen“, erklärte Thioune.

Dafür durfte Fortunas neuer Griechen-Flitzer Christos Tzolis (21) als Linksaußen ran. Und der rechtfertigte das Vertrauen! Der junge Offensivmann sorgte für viel Alarm, beschäftigte die KSC-Abwehr permanent. Die Krönung seiner Leistung: In der 55. Minute schlenzte er die Kugel sehenswert zum zwischenzeitlichen 2:1 in die Maschen.

Aber: Auch Iyoha sollte an diesem Abend noch eine prägende Rolle spielen. Denn: Thioune entschied sich zur Halbzeitpause, den bereits gelb-verwarnten Linksverteidiger Nicolas Gavory (28) vom Feld zu nehmen. Und da mit Benjamin Böckle (21) jüngst der Linkshinten-Back-up den Klub leihweise zu Preußen Münster verlassen hatte, durfte Iyoha wieder ran. Bereits in der vergangenen Saison hatte der Offensivmann auf dieser Position ausgeholfen, wusste also, was nun gefragt war.

Was dann folgte, waren 45 beeindruckende Minuten eines sichtlich motivierten Fortuna-Profis. Iyoha schob mit an, hinterlief immer wieder, flankte, passte, dribbelte, schoss. Fast hätte sich der Mann mit dem Wuschel-Schnitt sogar in die Tor-Statistik eingetragen. Doch sein sehenswerter Abschluss in der 54. Minute aus 25 Metern klatschte nur an den Querbalken. Am Ende verdiente sich Iyoha die EXPRESS.de-Note 2!

Und auch Thioune war nach der Partie beeindruckt von der Leistung seines Schützlings. „Nach der Halbzeit war es ein brutaler Vortrag von uns. Emmanuel Iyoha kommt als Linksverteidiger rein. Ich musste mir jedes Mal die Augen reiben, wenn ich gesehen habe, wie er da links durchgerannt ist“, so der Düsseldorf-Coach, der ergänzte: „Ich glaube, es hat ihm gutgetan, auch mal von der Bank zu kommen.“

Nun allerdings steht Thioune vor einer kniffligen Entscheidung. Die große Frage ist nämlich: Darf Iyoha im kommenden Gastspiel beim FC Hansa Rostock (16. September, 13.30 Uhr) wieder von Beginn an ran? Oder schenkt der Coach Tzolis (vier Tore in vier Fortuna-Pflichtspielen) das Vertrauen? Dankbar dürfte der Fortuna-Cheftrainer zumindest dafür sein, dass ihm aufgrund der anstehenden Länderspielpause für die Entscheidungsfindung knappe zwei Wochen zur Verfügung stehen.