Dieses Urteil hält den spanischen Fußball in Atem! Ein Gericht im andalusischen Almería hat am Mittwoch (4. Mai 2022) Erstliga-Profi Santi Mina (26) von Celta Vigo wegen sexuellen Missbrauchs zu vier Jahren Haft verurteilt.

Bis zuletzt beteuerte Mina, dass nichts ohne die Zustimmung des Opfers geschehen sei. Das Gericht schenkte dieser Version keinen Glauben, sprach den Fußball-Profi lediglich vom Vorwurf eines sexuellen Übergriffs unter Gewaltanwendung frei.

Erstliga-Profi Santi Mina in Spanien verurteilt

Richterin Társila Martínez blieb in ihrem Urteil daher deutlich unter den in der Anklage geforderten acht Jahren, die Nebenklage hatte sogar neuneinhalb Jahre Haft gefordert. Dennoch endete der Prozess für Santi Mina mit einer krachenden Niederlage. Der frühere Junioren-Nationalspieler, bislang einer der Stars und Fan-Lieblinge bei seinem Heimat-Klub, hatte vor fünf Jahren eine junge Frau sexuell missbraucht.

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Der Vorfall ereignete sich im Juni 2017 in einem Lieferwagen, mit dem freigesprochenen David Goldar (27) war auch ein früherer Vereinskollege des Verurteilten in der Tatnacht dabei. Ein Polizist hatte im Zeugenstand die damalige Aussage des Opfers vorgetragen, das in dem Wagen mit Goldar intim geworden war, ehe Mina hinzugekommen sei und sich an ihr vergriffen habe.

Santi Mina beteuerte beim Prozess seine Unschuld

Die psychologischen Gutachten bescheinigten dem Opfer infolge des Vorfalls unter anderem schwere Depressionen und eine posttraumatische Belastungsstörung. Forensische Berichte hatten die Version der Frau zum Tathergang gestützt.

Mina selbst hatte die Vorfälle nicht geleugnet, aber bis zuletzt versichert, nicht ohne Zustimmung gehandelt zu haben. Die Verteidigung argumentierte, dass er die sexuellen Handlungen sofort unterlassen hätte, als er dazu aufgefordert worden sei. Einer der Anwälte des mit angeklagten Goldar hatte nach den Aussagen Ende März noch versichert, dass beide dem Urteil „zuversichtlich“ entgegenblicken würden.

Santi Mina bei Celta Vigo nach Gerichtsurteil suspendiert

Am Mittwoch dann die Kehrtwende. Mina, dessen Verteidigung Berufung gegen das Urteil einlegen wird, droht das Gefängnis und damit die schmerzhafte Unterbrechung seiner Karriere, die mit bereits 267 Erstliga-Auftritten (63 Tore) für Celta Vigo und den FC Valencia bislang so vielversprechend verlaufen war.

Der Anwalt der Nebenklage forderte nach dem Urteilsspruch Untersuchungshaft für Mina bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens. Die Entscheidung über die Verhaftung steht bislang noch aus.

Sein aktueller Arbeitgeber, bei dem Mina noch am Sonntag (1. Mai) im Ligaspiel in Granada (1:1) in der Startelf gestanden hatte, verkündete umgehend die Suspendierung des Eigengewächses sowie die Einleitung eines Disziplinarverfahrens. Auch die aktive Fanszene distanzierte sich von ihrem tief gefallenen Helden und äußerte ihre „energische Verurteilung und Verachtung der intolerablen Handlungen“ des Verurteilen. (bc)