13 Jahre lang pausierte der Bau des neuen Valencia-Stadions Nou Mestalla, jetzt soll es endlich weitergehen. Dem Beton-Skelett winkt jetzt sogar die Rolle als Spielort für die Fußball-WM 2030.
Baustopp seit 13 JahrenVerlassene Stadion-Ruine soll jetzt WM-Arena werden
von Béla Csányi (bc)
Jahrelang war es still um die womöglich bekannteste Stadion-Ruine im internationalen Fußball – doch jetzt hat der 2009 im Bau stillgelegte Beton-Koloss wieder eine Zukunft, womöglich sogar als WM-Arena.
Frisches Geld und die Hoffnung auf eine Fußball-Weltmeisterschaft könnten schon bald wieder für Betrieb auf der seit 13 Jahren stillgelegten Stadion-Baustelle sorgen.
Nou Mestalla: Valencia-Stadion soll endlich fertiggestellt werden
Als 2007 mit dem Bau des Nou Mestalla in Valencia begonnen wurde, träumte der Verein von einer Zukunft als internationaler Spitzenklub, für Gedanken an Geldsorgen und die schon damals schon hohen Schulden war kein Platz. Doch die Immobilienkrise 2008 traf auch den ehemaligen spanischen Meister mit voller Wucht.
Schon zu Beginn des Folgejahres wurde der Bau der für 2010 geplanten Arena gestoppt und bis heute nicht wieder aufgenommen. Das Beton-Skelett thront seitdem über dem Stadtteil Benicalap und wartet auf seine Fertigstellung, sieht auf den wenigen veröffentlichten Bildern nach Jahren des Stillstands bereits arg mitgenommen aus.
Immer wieder berappelte sich Valencia, plante eine Wiederaufnahme der Arbeiten, zu der es in all den Jahren aber niemals kam. Mit frischem Geld stehen die Chancen jetzt aber so gut wie lange nicht mehr.
Nou Mestalla: Valencia Kandidat als Spielort für WM 2030
Schließlich bringt der Milliarden-Deal der spanischen LaLiga mit dem Investment-Fonds CVC den Erst- und Zweitligisten unverhoffte Millionen-Einnahmen, die teils an den Aus- und Neubau der Klub-Infrastruktur gekoppelt sind.
In Valencia steht das Stadion logischerweise ganz oben auf der Liste, weite Teile der 120 Millionen Euro von CVC sollen in das Nou Mestalla fließen. Dort sollen ab Oktober dann die Bauarbeiten wiederaufgenommen werden. Die genauen Pläne für die Fertigstellung des ursprünglich für 75.000, später dann für gut 60.000 Fans geplanten Stadions will der Verein in Kürze vorstellen.
„Wir wollen ein Stadion in Valencia, das die Stadt und die Fans verdienen. Und ich glaube, dass es einen Weg gibt“, versprach zuletzt Luis Rubiales (44), Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF. Er treibt aktuell die gemeinsame Bewerbung mit Portugal für die Weltmeisterschaft 2030 voran, die auch in Valencia stattfinden soll.
„Ich kann mir keine WM in Spanien und Portugal ohne Valencia vorstellen“, erklärte Rubiales. Schon weit vor der Endrunde in acht Jahren soll das Stadion endgültig stehen, 2024 wird als neuer Termin für die Fertigstellung angepeilt. Für die bekannte Stadion-Ruine wäre es ein Happy End, mit dem viele schon gar nicht mehr gerechnet hatten.