Da hat Sport1-Experte Stefan „Tiger“ Effenberg im „Doppelpass“ kurz mal die Krallen ausgefahren. Einem Kurzzeit-Nationalspieler sprach er im Fußball-Talk die Tauglichkeit für weitere Einsätze ab.
Gelächter über vernichtendes UrteilIm „Doppelpass“: Stefan Effenberg zerlegt früheren FC-Profi
von Béla Csányi (bc)
Warum Stefan Effenberg (56) im „Doppelpass“ als Experte gefürchtet ist, lässt er im Sport1-Talk zu ausgewählten Anlässen immer wieder mal erkennen.
Wenn der „Tiger“ die Zähne fletscht, reicht schon ein einzelner Satz, um Spieler, Trainer oder Funktionäre abzukanzeln. In der „Doppelpass“-Ausgabe am Sonntag (23. März 2025) erwischte es einen Kurzzeit-Nationalspieler, dem Effenberg eine verbale Abreibung verpasste.
Effenberg wird im „Doppelpass“ deutlich: „Nicht ausdiskutieren“
Gesprochen wurde zu jenem Zeitpunkt über die Rechtsverteidiger-Position bei der deutschen Nationalmannschaft, wo auf den Tag genau seit einem Jahr wieder Joshua Kimmich (30) die unumstrittene Nummer eins ist.
Der Kapitän war im Vorfeld der Heim-EM 2024 von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) auf seine ursprüngliche Position zurückversetzt worden, obwohl Kimmich am liebsten im zentralen Mittelfeld agiert.
Weil es schon länger an Alternativen fehlt, ist eine erneute Positions-Verschiebung derzeit auch kein Thema. „Wenn wir ein Problem haben, dann ist es die rechte Schiene“, stellte Effenberg über die fehlende Konkurrenz klar. Er lobte daher auch, wie Kimmich die Rolle hinten rechts ausfülle.
„Er nimmt das an, das ist ganz entscheidend. Gegen Italien hat man gesehen, dass er es mit Freude und sehr wirkungsvoll macht“, sagte er über doppelten Vorlagengeber beim 2:1-Sieg vom Donnerstag.
Dass das Problem daher nicht Kimmich sei, sondern dessen weit unterlegene Konkurrenten, machte Effenberg im Anschluss deutlich: „Wer kommt danach, wer ist hinter Kimmich? Da können wir reden über Ridle Baku, Henrichs – oder wen auch immer.“ Eine Auswahl, die den Ex-Nationalspieler nicht zufrieden stimmte.
„Marius Wolf hat es mal gespielt“, warf Moderator Jochen Stutzky (44) über eine Alternative der jüngeren Vergangenheit ein. Wolf, der vor Saisonbeginn von Borussia Dortmund zum FC Augsburg gewechselt war und in der Bundesliga auch schon für den 1. FC Köln, Hertha BSC und Eintracht Frankfurt spielte, absolvierte im Jahr 2023 fünf Länderspiele.
Überzeugen konnte Wolf den „Tiger“ damals aber ganz offensichtlich nicht. Und so fuhr der nach dem Stutzky-Einwand kurz mal die Krallen aus, sagte nur trocken: „Ja, okay … aber das müssen wir jetzt nicht weiter ausdiskutieren.“
Gelächter in der Runde und beim Publikum sowie der anschließende Applaus dürften für Wolf ähnlich schmerzhaft gewesen sein wie die vorigen Worte von Effenberg. Widersprechen und für Wolf Partei ergreifen wollte nach der Schelte des Sport1-Experten jedenfalls niemand.