„Überhaupt kein Freund von“Kritik an Xabi Alonso im „Doppelpass“: Effenberg äußert große Sorge

Xabi Alonso erlebt derzeit die schwersten Tage seit dem historischen Meistertitel mit Bayer Leverkusen. Nachdem er lange praktisch alles richtig gemacht hatte, gab es im „Doppelpass“ jetzt auch Kritik.

von Béla Csányi  (bc)

Ganz bittere Woche für Xabi Alonso (43) und Bayer Leverkusen: Hat die Werkself binnen weniger Tage die Aussichten auf die Champions League und den letzten Strohhalm im Meister-Rennen der Bundesliga verspielt? Im „Doppelpass“ wurde über den erneuten Leverkusener „Scheißtag“ diskutiert.

So frustriert wie nie zuvor hatte sich Alonso auf der Pressekonferenz geäußert, im Sport1-Talk am Sonntag (9. März 2025) war sich die Runde einig: Der Meister-Trainer hat sich mit seiner Mega-Rotation (sieben Veränderungen) verzockt! Hinzu kam die befürchtete schwere Verletzung von Florian Wirtz (21). Stefan Effenberg (56) äußerte eine große Sorge.

Stefan Effenberg hält gewaltige Alonso-Rotation für übertrieben

„Sieben an der Zahl, also sieben Spieler dann auszuwechseln, das ist schon extrem. Ich bin da kein Freund von“, sagte der frühere Bayern-Kapitän. Zwar sei Alonso seit jeher für seine Vorliebe zur Rotation bekannt, doch auch dieses Prinzip habe seine Grenzen: „Ich würde sagen, hier hat er sich verzockt.“

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Über die Pleite gegen Werder Bremen hinaus äußerte Effenberg auch eine große Sorge, die sich in der entscheidenden Saisonphase als großes Problem für Leverkusen erweisen könnte: Verliert die Mannschaft ihr bis dahin blindes Vertrauen in den Erfolgstrainer?

„Er macht die Spieler ein bisschen unzufrieden“, vermutete Effenberg. Das machte er unter anderem an Torjäger Patrik Schick (29) fest, den die vielen Bank-Plätze in großen Spielen trotz herausragender Ausbeute mürbe gemacht hatten.

Derlei Härtefälle hatte es zuvor in Leverkusen kaum gegeben. In Victor Boniface (24) hat sich außerdem ein zweiter unzufriedener Angreifer zum Problemfall entwickelt, das Bremen-Spiel verfolgte der Nigerianer am Samstag sichtlich gelangweilt von der Bank aus.

Auch an Schicks Miene auf der Ersatzbank war gerade bei den jüngsten beiden Bayern-Duellen deutlich abzulesen, wie sehr ihn die Degradierung in den entscheidenden Saisonspielen frustriert hatte.

In der Liga kam er beim 0:0 Mitte Februar erst in der Nachspielzeit auf den Platz, in der Champions League unter der Woche waren ihm zehn Minuten beim aussichtslosen Stand von 0:3 in Unterzahl vergönnt.

Zustimmung für Effenbergs Kritik gab es von Sky-Moderator Thomas Wagner (53), der allerdings auch Alonsos Gedanken nachvollziehen konnte: „Sieben sind immer extrem viel, weil die Leute haben ja so auch noch nie zusammengespielt. Ich glaube, dass Alonso all-in gehen wollte für den Dienstag.“