Das Video einer Schlägerei im mexikanischen Fußball sorgt für Entsetzen. Besonders schlimm: Ein Mann beteiligt sich am Gewalt-Exzess, während er sein kleines Kind auf dem Arm trägt.
Entsetzen über Gewalt-VideoMann mit Kleinkind im Arm mischt bei Hooligan-Schlägerei mit
San Luis Potosí. Entsetzen in den sozialen Netzwerken über das Video einer Hooligan-Schlägerei vom Wochenende. Denn unter den Fußballfans, die auf der Straße übereinander herfallen, befindet sich auch ein Mann, der ein kleines Kind während des Gewalt-Exzesses unbeeindruckt auf dem Arm hält.
Die Szenen stammen aus der mexikanischen Großstadt San Luis Potosí, wo der heimische Erstliga-Klub Atlético de San Luis am Samstag (16. Oktober 2021) auf Club América (0:1), den erfolgreichsten Klub des Landes getroffen war. Rund um das Stadion war es dabei zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen.
Mann mit Kind auf dem Arm greift Fan bei Fußball-Schlägerei an
Die Lokalzeitung „El Sol de San Luis“ war mit einem Reporter vor Ort, der Teile der Schlägereien aus nächster Nähe filmte. Und damit auch die Szene, die nicht nur in Mexiko für ungläubiges Staunen sorgte.
Auf dem gut eine Minute andauernden Video ist zunächst zu sehen, wie América-Fans an einer Kreuzung die Konfrontation suchen, unter anderem ein Motorrad umtreten. Kurz darauf ergreifen sie die Flucht. Nur ein Fan wird daran gehindert und durch einen Schlag niedergestreckt. Verantwortlich dafür: Der Mann mit Kind im Arm.
In der Linken hält er den kleinen Jungen, mit der Rechten schlägt er sein Gegenüber nieder. Als der benommen am Boden liegt, bildet sich sofort eine Traube aus gewaltbereiten Fans, die ihm immer wieder gegen Kopf und Körper treten, ihn dann über die Straße zerren. Zu den ersten Angreifern gehört dabei auch der Mann mit Kind auf dem Arm, der sich erst nach mehreren Tritten von der Gruppe entfernt.
Mann mit Kind beim Fußball gewalttätig: Unrühmliches Beispiel auch aus Europa
In Mexiko ist das Entsetzen über das hunderttausendfach geteilte Twitter-Video groß, zumal es in San Luis am Rande von Fußballspielen immer wieder zu Gewalt-Exzessen kommt. Erst beim vorigen Heimspiel gegen Tigres UANL (0:3) waren die beiden Fan-Lager in blutigen Schlägereien aufeinandergetroffen. Die Polizei brachte die Lage erst mit Gummi-Geschossen wieder unter Kontrolle.
Der Fall erinnert auch an einen Tiefpunkt aus dem europäischen Fußball. Vor rund vier Jahren lieferten sich Spieler des FC Everton und von Olympique Lyon in der Europa League eine wüste Rangelei direkt vor der Tribüne. Ein Everton-Fan, ebenfalls mit Kleinkind auf dem Arm, stürmte hinzu und attackierte die Gäste-Spieler.
Der Mann wurde gefunden und zu acht Wochen Haft verurteilt, Everton verurteilte ihn außerdem zu einem lebenslangen Stadionverbot. Zwischenzeitlich hatte es auch Forderungen gegeben, ihm das Sorgerecht für sein Kind zu entziehen. Der gewalttätige Mann aus Mexiko wurde bislang nicht identifiziert. Noch ist entsprechend offen, welche Konsequenzen ihm drohen würden. (bc)