Im November beginnt in Katar die umstrittene Fußball-WM. Der australische Profi Josh Cavallo, der sich im Oktober als schwul geoutet hatte, kritisiert nun die Menschenrechtslage im Gastgeberland.
„Leben nicht wichtiger als Karriere?“Nach Outing: Australien-Profi hat Angst vor Reise zur Katar-WM
Adelaide. Josh Cavallo (21), Profi bei Australiens Erstligist Adelaide United, bekannte sich im Oktober offen als homosexuell und erhielt dafür weltweit viel Zuspruch. Nun äußerte er sich mit Sorge über die Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Denn Cavallo hat durchaus die Chance, mit Australien bei der WM in Katar zu starten. Der Linksverteidiger und ehemalige Junioren-Nationalspieler lieferte 2021 eine starke Saison in Australiens A-League ab – und die Nationalmannschaft befindet sich im Rennen um ein WM-Ticket in aussichtsreicher Position.
Doch ein Platz im Kader für die WM würde bei Cavallo nicht nur Begeisterung auslösen, denn die derzeitige Menschenrechtslage in Katar ist für ihn inakzeptabel.
Josh Cavallo hat Angst vor Reise zur Katar-WM
„Ich habe gelesen, dass sie Schwule in Katar zum Tode verurteilen, also macht mir das große Angst und ich würde deshalb nicht wirklich nach Katar reisen wollen“, erklärte Cavallo im Podcast „Today in Focus“ des britischen „Guardian“.
„Eigentlich ist es einer der größten Erfolge in der Karriere eines Fußballers, für sein Land bei einer Weltmeisterschaft zu spielen“, ergänzte Cavallo, doch „zu wissen, dass das Turnier in einem Land stattfindet, das Homosexualität ablehnt, birgt ein Risiko“.
Die Situation mache ihn traurig und beängstige ihn, so Cavallo, der seinen Zwiespalt bei einer möglichen WM-Nominierung in der rhetorischen Frage zusammenfasste: „Ist mein Leben nicht wichtiger als meine Karriere?“