Bittere Diagnose für den irischen Junioren-Nationalspieler Ben Dumigan. Sein Bundesliga-Traum platzte beim Medizincheck, unmittelbar vor dem Wechsel nach Deutschland.
Karriereende mit 16 JahrenHerz-Probleme! Bundesliga-Traum nach Medizincheck zerstört

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Ben Dumigan am 29. September 2024 beim Junioren-Länderspiel mit Irland in Belgien.
von Béla Csányi (bc)
Erst die bittere Diagnose, dann die traurige Gewissheit: Der Bundesliga-Traum von Junioren-Nationalspieler Ben Dumigan endet bereits im Alter von nur 16 Jahren.
Der Ire stand Ende Januar kurz vor einem Wechsel nach Deutschland, die TSG Hoffenheim wollte den Innenverteidiger von Heimat-Klub Cork City ins eigene Nachwuchsleistungszentrum locken, um dort einen Profi-Fußballer aus ihm zu formen. Doch mit dem Medizincheck endete das Vorhaben abrupt.
Ben Dumigan erinnert an den Fall Prince Tagoe
Bei der obligatorischen Untersuchung stellten die Ärzte eine hypertrophe Kardiomyopathie fest, eine Verdickung der Muskulatur an der linken Herzkammer. Am Samstag (8. März 2025) teilte Cork City nun mit, dass an Leistungssport für Dumigan nicht mehr zu denken sei und er seine Karriere beenden müsse.
In der Mitteilung seines Vereins zeigte sich der junge Fußballer hin- und hergerissen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in so jungen Jahren meinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt geben muss“, wurde Dumigan zitiert, betonte gleichzeitig: „Auch wenn ich nie wieder Fußball spielen kann, hat mir die Diagnose vielleicht das Leben gerettet, und dafür bin ich sehr dankbar.“
Dumigan richtete seinen Dank ausdrücklich auch an die TSG Hoffenheim, die ihn in seiner Situation auch nach dem geplatzten Transfer unterstützt habe. Liam Kearney, Leiter der Nachwuchsakademie bei Cork City, bot seinem bisherigen Schützling Unterstützung für die Zukunft an und betonte, dass der Klub den erzwungenen Lebenswandel begleiten werde.
In Hoffenheim dürften bei Dumigan Erinnerungen an den Fall Prince Tagoe (38) aufgekommen sein, bei dem sich der Klub nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Kurz nach der Verpflichtung im Sommer 2009 waren Herzprobleme beim Stürmer aus Ghana diagnostiziert worden, die TSG löste daraufhin den Vertrag auf.
Tagoe wehrte sich gegen die Entscheidung, seine Vertreter führten an, dass es sich um einen Verstoß gegen Fifa-Richtlinien gehandelt habe. Der Bundesliga-Klub nahm die Kündigung später wieder zurück.
Weil eine weitere Herzuntersuchung zu keinem beunruhigenden Ergebnis gekommen war, stand der Profi später sogar in 22 Pflichtspielen auf dem Rasen, ging 2011 für 1,5 Millionen Euro in die Türkei