2008 stand Jürgen Klopp vor einem Wechsel zum HSV, doch skurrile Kriterien verhinderten den Wechsel. Stattdessen entschied sich der HSV für Martin Jol, während Klopp beim BVB große Erfolge feierte.
Ex-Klubboss enthülltJürgen Klopp wollte unbedingt zum HSV, dann die Wende: „Ruft nie wieder an“
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Jürgen Klopp wechselte 2008 von Mainz 05 zum BVB. (Foto: 7. September 2024)
Dass Jürgen Klopp (57) 2008 vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund auch als Trainerkandidat beim HSV im Gespräch war, ist längst bekannt.
Wie nah die Hamburger damals an einer Verpflichtung des Erfolgstrainers waren, blieb jedoch bislang unklar. Dies enthüllte nun der ehemalige Vorstandsvorsitzende des HSV, Bernd Hoffmann (61), im Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“.
Klopp über gescheiterten Wechsel: „Ruft nie wieder an“
„Jürgen Klopp wollte unbedingt zum HSV“, erklärte Hoffmann und sprach über die damaligen Rahmenbedingungen: „Man muss sich das nochmal vergegenwärtigen. Damals waren wir Vierter, der HSV hatte einen Umsatz von 160 Millionen Euro.“
„Borussia Dortmund als Tabellen-14. einen Umsatz von 100 Millionen Euro“, so Hoffmann weiter. Heute sieht der 61-Jährige selbstkritisch ein, dass er bei der Entscheidung „fehlenden Mut“ und „fehlende Konsequenz“ gezeigt habe.
„Als Vorstandschef hätte ich das durchziehen müssen“, sagt er rückblickend: „Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass wir mit Klopp eine neue Ära hätten einleiten können.“
Der Wechsel scheiterte jedoch an kuriosen Gründen. Jürgen Klopp selbst erzählte später: „Der HSV hat so eine Art Casting gemacht: flapsiger Umgang mit der Presse, Unpünktlichkeit, Löcher in den Jeans, Raucher.“
Empört habe er daraufhin reagiert: „So, Freunde, falls noch Interesse besteht, wollte ich nur mal sagen: no way. Ruft nie wieder an, das mache ich nicht. Ich bin Fußballtrainer und wenn euch solche Sachen wichtig sind, seid ihr die Falschen. Dann können wir nicht zusammenarbeiten.“
Letztlich entschied sich der HSV für den Niederländer Martin Jol (68). Zwar führte Jol den Verein ins Halbfinale des DFB-Pokals und der Europa League, doch nach nur einem Jahr trennten sich die Wege wieder.
Jürgen Klopp hingegen wechselte zum BVB. Mit den Schwarzgelben gewann er zwei Meisterschaften, einen DFB-Pokal und stand 2013 im Champions-League-Finale.