Was Mesut Özil wähltEx-DFB-Star mit verstörendem Bekenntnis zu Splitterpartei

Jürgen Todenhöfer und Mesut Özil

Mesut Özil (r.) unterstützt die Partei des umstritten Jürgen Todenhöfer.

Mesut Özil ist spätestens seit seinem gemeinsamen Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan umstritten. Nun gab er ein öffentliches Bekenntnis für eine radikale Splitterpartei ab.

Frankfurt/Istanbul. Bei seinem ersten Pflichtspiel-Auftritt in Deutschland in der Europa League bei Eintracht Frankfurt musste Fenerbahce-Profi Mesut Özil (32) am vergangenen Donnerstag (16. September 2021) hässliche Kommentare und Bierbecher-Würfe über sich ergehen lassen.

Das Verhältnis des Weltmeisters von 2014 zu den deutschen Fans gilt seit der Affäre um sein Foto mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (67) als belastet. Nun irritiert er mit einem Bekenntnis zu einer Splitterpartei.

Mesut Özil unterstützt Jürgen Todenhöfer

Denn Özil verriet via Twitter, wem er seine Stimme bei der kommenden Bundestagswahl am 26. September 2021 geben wird: Dem Team Todenhöfer, hinter dem der inzwischen 80-jährige Jürgen Todenhöfer steht. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete wird von Özil als „Deutschlands mutigster Politiker“ bezeichnet, dabei macht Todenhöfer eher mit wirren politischen Thesen auf sich aufmerksam, ihm wird zudem eine Nähe zum Islamismus und Antisemitismus vorgeworfen.

Todenhöfer war in seiner politischen Karriere stets umstritten, bewegte sich am rechten Rand der Christdemokraten und hatte stets auch eine Nähe zu Diktatoren. Der Politiker warb in den 70ern für den chilenischen Massenmörder Augusto Pinochet (†91), in den 80ern machte er sich Afghanistan für die gegen die Sowjetunion kämpfenden Mudschahedin stark.

Jürgen Todenhöfer verteidigte Mesut Özils Erdogan-Foto

Als Özil sich kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan fotografieren ließ, verteidigte Todenhöfer den Fußballer. Der trat nach dem Vorrunden-Aus dann aus der Nationalelf zurück. Nun sagt er über Todenhöfer: „Er hat damals hinter mir gestanden, jetzt stehe ich hinter ihm.“

Özil, der seit Januar dieses Jahres für Fenerbahce Istanbul aufläuft, hatte zuletzt versöhnliche Töne angeschlagen und ein Treffen mit Ex-Bundestrainer Joachim Löw (61) ins Auge gefasst. Mit dem hatte er seit seinem DFB-Rücktritt 2018 keinen Kontakt mehr.

Sein Bekenntnis zu Todenhöfer aber sorgt nun für neuen Wirbel, Özil dürfte nach der Aktion bei den deutschen Fußball-Fans weiter umstritten bleiben – auch drei Jahre nach seinem Nationalmannschafts-Rücktritt.