Rücktrittswelle nach Fan-AttackeHansa Rostock hat jetzt einen Ultra als Aufsichtsrats-Boss

Sebastian Eggert auf dem Rasen des Ostseestadions in Rostock.

Sebastian Eggert vor dem Heimspiel von Hansa Rostock gegen Fortuna Düsseldorf am 31. Oktober 2021.

Nach dem Angriff auf einen Zug mit Gästefans treten beim FC Hansa Rostock fünf Aufsichtsratsmitglieder zurück. Der neue Chef des Gremiums gründete einst eine große Ultra-Gruppierung mit.

Beim FC Hansa Rostock ist ein Gründungsmitglied der Fan-Gruppierung „Suptras“ zum neuen Aufsichtsrats-Chef gewählt worden.

Der 43 Jahre alte Sebastian Eggert rückt an die Spitze des Kontrollgremiums, nachdem zu Beginn der Woche gleich fünf Aufsichtsratsmitglieder wegen des Angriffs auf einen Zug mit Anhängern des jüngsten Hansa-Gegners Rot-Weiss Essen und wegen massiver Beleidigungen während des Spiels zurückgetreten waren.

Sebastian Eggert war Ultras-Vorsänger bei Heimspielen

Über die Wahl von Eggert informierte der Fußball-Drittligist am Mittwochabend in einem Schreiben an seine Mitglieder.

Eggert ist seit 2003 Hansa-Mitglied, gehört dem Aufsichtsrat seit 2016 an. In den vergangenen Jahren war er auch immer wieder Vorsänger der organisierten Fans bei Heimspielen im Stadion.

Nach dem Rückzug der langjährigen Aufsichtsräte Rainer Lemmer, Christian Stapel, Henryk Bogdanow, Frank Schollenberger und Immanuel Fuhrmann waren Eggert und sein neuer Stellvertreter Martin Ohde als einzige Mitglieder in dem Kontrollgremium verblieben.

In Anne Schäfer und Sven Moschner rückten zwei Ersatzmitglieder in den vergangenen Tagen nach, sodass der Aufsichtsrat nach Angaben des Clubs wieder arbeits- und beschlussfähig ist und zum Beispiel auch die Verpflichtung eines neuen Trainers absegnen kann.

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Für den 24. November setzte der FC Hansa eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, bei der drei weitere Aufsichtsrats- und maximal vier Ersatzmitglieder gewählt werden sollen. (dpa)