Nach dem Rauswurf von Hansi Flick will die Nationalmannschaft gegen Frankreich nicht noch eine Blamage erleben. Rudi Völler übernimmt das Team und machte direkt eine klare Ansage zu seiner Zukunft.
Erstes Spiel nach Flick-AusVöller mit Ansage zu seiner Bundestrainer-Zukunft – Änderungen im Team
7020 Tage nach seinem letzten Spiel als DFB-Teamchef kehrt Rudi Völler (63) am Dienstag (12. September 2023, 21 Uhr, ARD) auf die Trainerbank bei der Nationalmannschaft zurück. 2004 trat er nach dem Vorrunden-Aus bei der EM in Portugal sofort zurück.
Nun muss er nach dem Rauswurf von Hansi Flick (58) helfen, das Team neun Monate vor der Heim-EM wieder auf Kurs zu bringen. Aber als Dauerlösung sieht er sich nicht. „Für mich ist das eine einmalige Sache“, sagte er am Montag deutlich.
Rudi Völler: „Gefallen tut mir die Situation auch nicht“
„Ich fühle mich in der Pflicht in dieser Konstellation, dass ich bei so einem Spiel aushelfe. Wichtig ist, dass wir unabhängig vom Frankreich-Spiel relativ schnell den Bundestrainer finden. Wir wollen eine gewisse Euphorie bis zur EM erzeugen. Das geht nur mit Ergebnissen. Mit einer neuen Person ist das absolut möglich. Hansi hat die Last des WM-Aus mit sich getragen“.
Selbst, wenn das Testspiel überraschend positiv verlaufen würde, könne man ihn nicht umstimmen. „Ich bin mir der Situation bewusst, Gefallen tut mir das trotzdem nicht. Ich will nicht sagen, dass man mich überreden musste. Aber wir haben zusammengesessen nach dem Japan-Spiel. Natürlich bin ich dann bereit, es einmal zu machen. Ich kann mal aushelfen“, sagt Völler.
Gleichwohl erwartet er eine Lösung bei der Flick-Nachfolgersuche. „Es ist sehr wichtig, dass wir eine richtig gute Lösung finden. Einen Trainer, der es mit Leib und Seele macht. Durch die jüngsten Ergebnisse hört sich das makaber an. Aber ich glaube immer noch, dass wir bei der EM eine gute Rolle spielen können. Was das am Ende bedeutet, da kann man nichts versprechen“.
Die Idee, den früheren Kurzzeit-Coach von Bayer Leverkusen ins Trainerteam zu holen, hatte der Sportdirektor. „Hannes Wolf war für zehn Monate bei uns in Leverkusen. Da konnte er zeigen, was für ein Feuer in ihm brennt. Viel werden wir nicht machen können. Aber ein paar neue Gesichter waren mir wichtig.“
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Die wichtigste Maßnahme sei, dass sich das Abwehrverhalten verbessere. „Das ist die Basis von allem. Nicht nur gegen Japan ist das ein großes Problem gewesen. Natürlich müssen wir die Franzosen in der Vorwärtsbewegung fordern. Aber wichtig wird vor allem, besser zu verteidigen.“
Ob Joshua Kimmich (28) wieder als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommt, wollte Völler noch nicht verraten. Beim Abschlusstraining trainierte er wegen muskulärer Probleme individuell. „Ein, zwei, drei Änderungen“ werde es geben. Niklas Süle (28) fehlt vorerst aufgrund der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes.
Rudi Völler kündigt einige Änderungen im Team an
In seinen vier Jahren zwischen 2000 und 2004 stand Völler in 53 Spielen als Teamchef an der Seitenlinie. Dabei kam die DFB-Auswahl zu 29 Siegen. Am Dienstag gehe es auch darum, dass die Profis „sich bereit fühlen, sich richtig auszupowern“, sagte Völler. „Wir wollen uns mit einer richtig guten Leistung vor diesem wunderbaren Heimpublikum zeigen.“
Der französische Nationaltrainer Didier Deschamps freut sich sehr auf das Wiedersehen mit Völler. „Das ist eine große Freude für mich“, sagte der 54-Jährige. „Menschlich ist er jemand, den ich sehr wertschätze.“ Die beiden hatten 1993 zusammen mit Olympique Marseille die Champions League gewonnen.