Christian Wück beweist gegen Österreich ein glückliches Händchen - und bejubelt nach Rückstand seinen ersten Heimerfolg mit den DFB-Frauen.
Drei Joker-ToreNach Grusel-Halbzeit: DFB-Frauen holen ersten Heimsieg unter neuem Bundestrainer
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Dank einer starken zweiten Hälfte durften die DFB-Frauen am 25. Februar 2025 gegen Österreich jubeln.
Dankbar herzte Christian Wück seine Joker, den ersten Heimsieg mit den deutschen Fußballerinnen genoss der Bundestrainer in vollen Zügen. An alter Wirkungsstätte in Nürnberg bewies der 51-Jährige beim 4:1 (1:1) im Nations-League-Duell mit Österreich ein glückliches Händchen.
„Unsere Wechsel haben funktioniert, das war der Schlüssel, dass alle unsere Maßnahmen der Mannschaft gut getan haben“, analysierte Wück im ZDF. Gleich drei Joker stachen im Max-Morlock-Stadion nach dem erneuten Fehlstart: Das eingewechselte Trio Linda Dallmann (55.), Giovanna Hoffmann (70.) und Vivien Endemann (82.) sorgte für den ersten Heimsieg unter Wück im dritten Anlauf.
Torhüterin Ann-Katrin Berger fehlt krank
Zuvor hatte Laura Freigang (39.) bei der Premiere des ungewohnt roten EM-Trikots den frühen Rückstand durch Annabel Schasching (3.) ausgeglichen. „Endlich wieder ein Heimsieg, der hat uns gefehlt“, freute sich Freigang über den Prestigeerfolg im Nachbarschaftsduell. „Man hat gesehen, dass wir mit ein paar kleinen Änderungen besser reingekommen sind."
Doch „viel Stückwerk“ bemängelte Wück wieder einmal in der ersten Hälfte, rund vier Monate vor der Euro bleibt die Abwehr die größte Baustelle. Die nächsten Bewährungsproben auf dem Weg zur EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) stehen am 4. und 8. April gegen Schottland an.
Dann soll auch die Nummer eins fest vergeben werden. Gegen Österreich setzte der frühere FCN-Profi Wück wie angekündigt im Tor auf Stina Johannes von Eintracht Frankfurt. Olympia-Heldin Ann-Katrin Berger, die beim 2:2 in den Niederlanden am Freitag noch den Vorzug erhalten hatte, war wegen eines grippalen Infektes vorzeitig abgereist.
Und das dritte Länderspiel von Johannes begann denkbar bitter: Nach eigenem Einwurf wurden die schlecht gestaffelten Vize-Europameisterinnen mustergültig ausgekontert. Wück konnte es an der Seitenlinie kaum glauben.
Und der frühe Rückstand wirkte nach, im Vorwärtsgang lief bei Deutschland in der folgenden Phase so gut wie nichts zusammen. Derweil setzten die mit vier Bundesliga-Legionärinnen in der Startelf gespickten Österreicherinnen im zweiten Spiel unter dem neuen Teamchef Alexander Schriebl weiter Nadelstiche.
Und die Gastgeberinnen machten sich selbst das Leben schwer. So brachte Janina Minge Johannes mit einem Rückpass in Bedrängnis. Die DFB-Keeperin schoss mit einem Befreiungsschlag Lilli Purtscheller von der SGS Essen an - der Abpraller flog neben das deutsche Tor.
Es brauchte für die Deutschen eine Standardsituation, um ins Spiel zu finden: Einen weiten Ball von Klara Bühl legte Rebecca Knaak auf Freigang ab, aus kurzer Distanz hatte die Frankfurterin leichtes Spiel. Dann aber hatte die DFB-Elf Pech: Schiedsrichterin Ivana Martinic (Kroatien) ahndete ein Foul im Strafraum von Virginia Kirchberger an Lea Schüller nicht.
Nach der Pause brachte Wück das erfahrene Duo Sara Däbritz und Linda Dallmann für Sjoeke Nüsken und Freigang. Wück bewies ein glückliches Händchen, Deutschland zeigte nun seine Schokoladenseite: Nach starker Vorarbeit von Jule Brand schloss Dallmann eiskalt ab, dann durften auch die Leipzigerin Hoffmann und die Wolfsburgerin Endemann ihre Premierentreffer in der DFB-Elf bejubeln. (sid)