Andere Ligen, andere Kabinen-Sitten: In Saudi-Arabien lernte Cristiano Ronaldos früherer Teamkollege Alex Telles das erst nach seinem ersten Trainingstag – und damit etwas zu spät.
Er ist schon wieder wegNackt-Erlebnis in der Kabine: Profi berichtet von erstem Tag in Saudi-Arabien
von Béla Csányi (bc)
Seit Saudi-Arabien im Sommer 2023 erstmals den Transfermarkt aufmischte, herrscht in der Wüsten-Liga ein reges Kommen und Gehen bekannter Spieler. Etliche Stars wechselten in die Pro League, viele zogen nach kurzer Zeit aber auch schon wieder weiter.
Nur eine Durchgangsstation war Saudi-Arabien für den zwölfmaligen brasilianischen Nationalspieler Alex Telles (31). 2023 folgte er Cristiano Ronaldo (39) von Manchester United zu Al-Nassr, 2024 ging es von der womöglich letzten Auslands-Station zurück in die Heimat zu Botafogo.
Kollegen klären Alex Telles über Kabinen-Verhalten auf
In Brasilien ist Telles nun nicht nur sportlich zu Hause. Auch das Leben in der Kabine erinnert den Linksverteidiger wieder an jene Gepflogenheiten, die er seine gesamte Karriere über nicht anders kannte – ehe in Saudi-Arabien der Kulturschock folgte.
Beim brasilianischen Sender Sportv sprach der Fußball-Profi über die ersten Erfahrungen, die er auf dem Vereinsgelände seines letztjährigen Arbeitgebers machte. Besonders ein Nackt-Erlebnis aus der Kabine belehrte ihn dabei schnell eines Besseren.
„In Saudi-Arabien sind die Duschen einzeln und voneinander getrennt. Selbst wenn sich die Leute umziehen, haben sie Handtücher umgeschlungen“ berichtete Telles über die Gepflogenheiten, die auch innerhalb der Mannschaft von Al-Nassr geachtet würden. Gesagt hatte ihm das allerdings niemand.
„Ich bin das erste Mal aus der Dusche gekommen, habe alles wie immer gemacht“, berichtete Telles weiter von seinem Fehler. Schließlich habe er sich aus Unwissenheit freizügiger gezeigt, als es sich offenbar in den Kabinen der Pro League gehört.
„Mach das nicht!“, sei ihm umgehend geraten worden: „Das gefällt den Jungs nicht, behalt das Handtuch weiter an.“ So habe er schnell gelernt, sich auch vor den eigenen Teamkollegen mit maximaler Diskretion umzuziehen.
Sportlich gewöhnte sich Telles dagegen komplett ohne Anlaufzeit ein, war hinten links die gesamte Saison über gesetzt und stand in 34 Pflichtspielen auf dem Rasen.
Auch die neue Spielzeit begann er als Stammkraft, ehe der Klub auf den letzten Drücker noch Plätze im Ausländer-Kontingent freimachen wollte und den Vertrag kurz vor Transfer-Schluss auflöste. Telles vollzog nach eine „einmaligen Erlebnis“, wie er die turbulente Wechsel-Phase erlebte, die Rückkehr nach Brasilien, von wo aus er 2014 mit einem Türkei-Wechsel zu Galatasaray das Europa-Abenteuer gestartet hatte.