Im französischen Derby zwischen OGC Nizza gegen Olympique Marseille kam es zu unfassbaren Szenen. Nachdem Dimitri Payet eine Flasche in die Nizza-Kurve zurück feuerte, stürmten die Heimfans den Platz.
Spieler zeigen WürgemaleUnfassbare Szenen in Nizza: Payet feuert Flasche zurück, Fans stürmen Platz
Nizza. Derbys haben immer eine gewisse Brisanz: Egal ob Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln in Deutschland, AS Rom gegen Lazio Rom in Italien oder Olympique Marseille gegen OGC Nizza in Frankfreich.
OGC Nizza gegen Olympique Marseille: Dimitri Payet platzt der Kragen
Und genau dieses Derby in Frankreich sorgte am Sonntag (22. August 2021) für viel Furore, die Partie in Nizza musste in der 75. Minute unterbrochen werden.
Bereits das gesamte Spiel über wurden Marseille-Spielmacher Dimitrí Payet (34) und sein Team von den Heimfans ausgepfiffen und beschmissen.
In jener 75. Minute wollte Payet eine Ecke direkt vor den Nizza-Fans ausführen, wurde dann mit voller Wucht von einer Flasche am Rücken getroffen.
Dem ehemaligen französischen Nationalspieler platzte der Kragen! Payet schnappte sich die Flasche und feuerte sie auf die Tribüne zurück, anschließend warf er noch eine weitere Flasche zurück. Sein Mitspieler Alvaro Gonzalez knallte den Ball auf die Fans.
OGC Nizza gegen Olympique Marseille: Fans stürmen Platz
Auch die anderen OM-Spieler waren wütend, liefen wütend in Richtung Tribüne. Währenddessen stürmten die Nizza-Chaoten den Stadioninnenraum, immer mehr kamen auf den Platz.
Die Ordner hatten sichtlich Mühe der Situation Herr zu werden. Kurze Zeit später liefen viele Fans dann zurück auf die Tribüne. Das Spiel wurde gegen 22.20 Uhr unterbrochen.
Die Marseille-Profis weigerten sich wieder auf den Platz zu gehen, Olympique-Coach Jorge Sampaoli regte sich in den Katakomben extrem auf. Gegen 23.25 kamen die Nizza-Spieler wieder zurück auf den Platz und machten sich wieder warm.
Schiedsrichter kommen nach knapp 90 Minuten wieder auf den Platz
Nizzas Präsident Jean-Pierre Rivere versuchte auf dem Rasen die Anhänger zu beruhigen. Von den beiden Marseille-Profis Luan Peres und Matteo Guendouzi geisterten ebenfalls Fotos durch das Internet, die sie mit Würgemalen am Hals zeigen.
Um 23.49 Uhr gab es dann Gewissheit: Das Spiel wurde abgebrochen. Das Schiedsrichtergespann kam wieder zurück auf den Platz, die Linienrichter begaben sich auf Position. Schiedsrichter Benoit Bastien sagte Nizzas Kephrem Thuram, Bruder von Gladbach-Star Marcus Thuram, er solle den Ball in Abwesenheit der Marseille-Profis an die Eckfahne legen. Also dort, wo das Spiel unterbrochen worden war. Dann pfiff Bastien die kuriose Situation ab und alle begaben sich wieder in die Kabine.
Das prestigeträchtige Derby musste bereits in der Saison 2019/20 unterbrochen werden. Damals zeigten Nizza-Fans homophobe Spruchbänder auf der Tribüne, weshalb Schiedsrichter Clement Turpin die Begegnung für zehn Minuten unterbrach.
Marseille-Präsident: „Was heute passiert ist, ist völlig inakzeptabel.“
Nach dem Abbruch des Spiels hat OM-Präsident Pablo Longoria die Weigerung gegen die Fortsetzung der Partie gerechtfertigt. „Wir haben entschieden, das Spiel aus Gründen der Sicherheit unserer Spieler nicht fortzusetzen“, sagte Longoria dem Sender RMC Sports. „Was heute passiert ist, ist völlig inakzeptabel.“
Longoria kritisierte die französische Liga, die aus Gründen der öffentlichen Ordnung eine Fortsetzung der Partie angeordnet habe. Das sei nicht akzeptabel, betonte der Vereinschef und nannte dies als Grund, warum das Team nach Marseille zurückgekehrt sei. „Der Schiedsrichter war auf unserer Seite, seine Entscheidung war, das Spiel zu unterbrechen“, erklärte Longoria. Als die Partie schließlich nach einer anderthalbstündigen Unterbrechung zu Ende gespielt werden sollte, kam die Mannschaft von Trainer-Routinier Jorge Sampaoli nicht auf das Feld zurück. (tsc/msw/jk)