Nach dem Sieg von Ajax gegen Feyenoord gibt Jordan Henderson eine denkwürdige Pressekonferenz. Unter anderem irritieren ihn angebliche Aussagen seines Trainers.
„Noch nie einen Spieler so wütend gesehen“Denkwürdige PK: Profi zofft sich mit Reporter – Kollege fassungslos
Prestigesieg für Ajax Amsterdam: Gegen den Erzrivalen Feyenoord Rotterdam gewann das Team aus der niederländischen Hauptstadt am Sonntag (2. Februar 2025) mit 2:1. Doch der Erfolg geriet angesichts einer Pressekonferenz von Jordan Henderson (34) schnell in den Hintergrund.
Der ehemalige Kapitän des FC Liverpool, der seit Januar 2024 für die Holländer spielt, geriet bei der Fragerunde nach der Begegnung zunehmend aus der Fassung, als er zu seinen angeblichen Wechselabsichten Stellung nehmen sollte.
Ajax-Kapitän reagiert auf angebliche Trainer-Aussage fassungslos
„Warum wollten Sie nach Monaco wechseln?“, wurde Henderson gefragt und reagierte erstaunt. „Das hat uns der Trainer gerade gesagt, dass Sie nach Monaco wechseln wollen“, erklärte der Reporter darafhin. Der Mittelfeldspieler schaute den Mann irritiert an, erwiderte ungläubig: „Der Trainer hat euch gesagt, dass ich nach Monaco gehen will???“ Der Journalist bestätigte das mit Verweis auf ein großes Angebot, das Trainer Francesco Farioli (35) erwähnt habe. „Weil ich ein großes Angebot hatte?“, fragte Henderson immer fassungsloser. „Das stimmt nicht.“
Henderson bestätigte, dass Ajax sehr wohl mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn nach Monaco zu verkaufen. „Sie haben über die Ablösesumme verhandelt, also gehe ich davon aus, dass sie das wollten.“ Der aufgebrachte Ajax-Profi weiter: „Ich verrate Ihnen keine Einzeleinheiten, ich kenne ja die Wahrheit, ich weiß, was passiert ist.“
In Holland hatten Medien berichtet, Henderson hätte mit Streik gedroht, sollte ihm Ajax den Wechsel nach Monaco verwehren. An der Côte d'Azur könne Henderson, dessen Wechsel vom FC Liverpool zu Al-Ettifaq in Saudi-Arabien im Sommer 2023 für großes Aufsehen gesorgt hatte, schließlich deutlich mehr Geld verdienen als in der Eredivisie.
Im Europa-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul (2:1) wurde ihm am Donnerstag die Kapitänsbinde weggenommen. Weil er seinen Wechsel erzwingen wollte? Nach dem Spiel soll er nicht mit seinen Mitspielern auf die Ehrenrunde gegangen sein, zuvor hatte er beim zweiten Tor seiner Mannschaft nicht gejubelt.
Drei Tage später lief er gegen Rotterdam dann aber wieder wie üblich mit der Kapitänsbinde auf. „Wie hat der Trainer Sie vom Bleiben überzeugt?“, wurde Henderson gefragt. „Er war es nicht. Außerdem musste er mich nicht überzeugen. Niemand musste das.“
Den Artikel des Reporters zur Causa habe er gelesen, betonte Henderson nun. „99 Prozent davon sind unwahr.“ Auf Nachfrage des Journalisten, welcher Teil denn nicht stimmen würde, antwortete Henderson mit einer Gegenfrage: „Der Teil vor dem Spiel oder nach dem Spiel?“
Auf sein Verhalten am vergangenen Donnerstag angesprochen, gab „Hendo“ erneut den Unwissenden. „Mein Verhalten? In welcher Hinsicht denn?“ Seinen ausgebliebenen Jubel habe er bereits erklärt, den Fans habe er bei seiner Auswechslung per Applaus gedankt.
In diesem Moment hatte der Pressesprecher genug. Er legte seine Hand auf Hendersons Arm, um ihn zu unterbrechen. „Du hast deinen Standpunkt klargemacht“, sagte er und fragte dann, ob es noch Fragen zum Spiel gegen Feyenoord gebe. Ein X-Video des Schlagabtauschs sehr ihr hier:
Doch damit war das Thema noch lange nicht abgehakt. Henderson betonte, es habe ihn verletzt, dass seine Professionalität infrage gestellt worden sei. Der mögliche Wechsel nach Monaco sei nur wegen der angespannten finanziellen Situation von Ajax überhaupt auf den Tisch gekommen, behauptete er. „Also sitzt nicht da und gebt mir die Schuld!“
Ein anderer Medienvertreter im PK-Raum zeigte sich erstaunt über den hitzigen Austausch. „Ich bin seit etwa 100 Jahren in diesem Job und ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der so wütend ist“, sagte der offenbar ziemlich erfahrene Journalist.
„Ich bin wütend, weil das Zeug, das geschrieben wurde, persönlich und nicht zutreffend war. Wenn über Sie etwas geschrieben wird, und das stimmt nicht und über Social Media lesen das Millionen Menschen, darunter Ihre Familie: Wie würden Sie sich fühlen?“, so Henderson. Die Antwort – „Ich denke, schlecht“ – kommentierte er mit einer triumphierenden Geste, ganz nach dem Motto: Na also!