Protestwelle in La LigaEntlassungen bei negativer Berichterstattung? Liga-Chef reagiert

Antonio Rüdiger im Trikot von Real Madrid am Laufen.

Antonio Rüdiger bei der Partie mit Real Madrid gegen Atlético Madrid am 18. September 2022.

Die spanische La Liga hat mit einer neuen Regelung bei der Vergabe der TV-Rechte einer Protestwelle ausgelöst. Die Berichterstattung solle in Zukunft „positiv“ gestimmt sein. Journalistenverbände sehen das kritisch.

Die spanische La Liga hat mit einem Eingriff in die Medienfreiheit einen Proteststurm ausgelöst. Journalisten-Vereinigungen kritisieren diese Regelung.

Bei der Vergabe der TV-Rechte für die laufende Saison galt der Grundsatz, dass der künftige Rechteinhaber „positiv“ über die Liga zu berichten habe. Bei Zuwiderhandlung darf die Liga die Entlassung des entsprechenden Reporters oder Kommentators einfordern.

La Liga: Familien der Spieler sollen damit geschützt werden

Teresa Ribeiro, OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, sieht diese sowie das Informationsrecht der Öffentlichkeit angegriffen. „Das ist leider zunehmend Praxis in der Fußballwelt“, sagte sie.

Des Weiteren „schränken die Klauseln die Medienfreiheit und das Recht auf Information in unzumutbarer Weise ein“, so Ribeiro weiter. Die Kritik wurde von La-Liga-Chef Javier Tebas (60) zurückgewiesen.

Laut Tebas sollten nach Abpfiff nur Fragen zum Spiel gestellt werden, andere Themen sollten in Pressekonferenzen angesprochen werden.

Von der spanischen Liga heißt es laut der Nachrichtenagentur AFP zudem, dass mit der Bestimmung von Boulevardthemen oder Schlagzeilen die Familien der Spieler aus der Berichterstattung herausgehalten werden sollen. (SID,fr)