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Rechte VerbindungenVor „Hinti-Cup“: Martin Hinteregger trennt sich von Geschäftspartner

Frankfurts Martin Hinteregger geht nach dem Spiel am Fanblock vorbei und klatscht Beifall.

Martin Hinteregger stand in Verbindung zu einem bekennenden Rechten in Österreich. Hier klatscht er Beifall nach dem Spiel Eintracht Frankfurt gegen den FC Augsburg am 21. August 2021.

Martin Hinteregger plant in Österreich ein Fußballturnier, den „Hinti-Cup“. Nach der Aufdeckung seiner Zusammenarbeit mit einem im rechten Spektrum verorteten Geschäftspartner reagierte der Österreicher nun.

von Felix Stollenwerk  (sto)

Der österreichische Nationalspieler und Innenverteidiger von Eintracht Frankfurt, Martin Hinteregger (29) hat sich am Donnerstag (9. Juni 2022) von seinem Geschäftspartner Heinrich Sickl getrennt, dem am Mittwochabend (8. Juni) laut einer Recherche des Journalisten Michael Bonvalot für das österreichische Portal „Standpunkt“ rechtsextreme Verbindungen nachgewiesen wurden.

Hinteregger reagierte damit auf Vorwürfe gegenüber seiner Person, selbst rechte Verbindungen zu besitzen und distanzierte sich in einem Statement auf der Plattform Instagram klar von rechtem Gedankengut. Doch wie kam es überhaupt zu den Anschuldigungen?

Hinti-Cup: Zusammenarbeit mit FPÖ-Mann Heinrich Sickl

Vom 16. bis 19. Juni plant der Profi von Eintracht Frankfurt ein Hobby-Fußballturnier für seine Fans, den Hinti-Cup. Gepaart mit einem großen Showprogramm, welches unter anderem DJ Ötzi und den Frankfurter Rapper Vega beinhaltet, wird das Event von der Hinti Event GmbH organisiert.

„Die GmbH wurde von drei gleichberechtigten Gesellschafter*innen gegründet, die jeweils 12.000 Euro eingebracht haben: Martin Hinteregger, einer Gastronomin – und FPÖ-Mann Heinrich Sickl“, schrieb der freie Journalist Michael Bonvalot in seiner Recherche am Mittwochabend.

Sickl gilt in Österreich als bekannter Rechter und ist Mitglied der rechtspopulistischen FPÖ. Bonvalot wies in seinem Artikel auf etliche rechte Verbindungen Heinrich Sickls hin. Zeitweise habe der 49-Jährige eine Immobilie an die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ vermietet, außerdem tauche sein Name auf einer Spendenliste der Identitären auf. Sickls Mutter ist die ehemalige FPÖ-Ministerin Elisabeth Sickl (82).

Einige Hinti-Cup-Events sollen demnach auch am Ortsrand im Schloss Albeck in Kärnten stattfinden, welches Sickl und seiner Mutter Elisabeth gehört – Bonvalot schrieb: „Dabei handelt es sich um zwei überaus bekannte Gesichter der österreichischen Rechtsaußen-Szene: den ehemaligen Grazer FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl und seine Mutter, die Ex-FPÖ-Ministerin Elisabeth Sickl.“

Hinteregger verneint Wissen um politische Aktivitäten der Familie Sickl

Doch davon will Martin Hinteregger offenbar nichts gewusst haben. Er schrieb am 9. Juni in seinem Statement auf Instagram: „Ich bin ebenso wie die Familie Sickl in Sirnitz verwurzelt, ich möchte meinen Fans, Gönnern und Unterstützern von Kindesbeinen an mit dem „Hinti-Cup“ meine Wertschätzung zeigen und mich bedanken, und habe mich aus diesem Grund um eine geeignete Location umgesehen.“ Zudem verwies er auf vorausgegangene Konzerte und Events im Schloss.Hier sehen Sie das Statement von Martin Hinteregger auf der Plattform Instagram:

Weiter schrieb der 29-Jährige: „Ich habe keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten seitens der Familie Sickl, ich möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen, und mehr nicht.“ Hintereggers Unkenntnis über die politischen Aktivitäten der Familie Sickl scheint jedoch zumindest verwunderlich, da beide in Sirnitz, einer Gemeinde mit knapp 300 Einwohnern, verwurzelt sind, wie Hinteregger es selbst beschreibt.

Hinteregger beendet Zusammenarbeit mit Sickl und distanziert sich

Nun allerdings beendet der 29-Jährige die Geschäftsbeziehungen mit der Familie mit sofortiger Wirkung: „Jegliche Geschäftsbeziehung zur Familie Sickl wird aufgrund des aktuellen Wissensstandes mit sofortiger Wirkung abgebrochen, und die Veranstaltung „Hinti-Cup“ wird alternativ geprüft, um eine weitere Vorgehensweise zu klären.“

Außerdem erklärt Martin Hinteregger seine Weltoffenheit wie folgt: „Ich habe durch meine Zeit im Profifußball und auch privat Freunde auf der ganzen Welt, und weise Anschuldigungen, dass ich rechts orientiert bin, klar ab, und setze mich weiter gegen jegliche Art der Diskriminierung ein!“