Er gehört zu den Helden beim Europa-Coup von Eintracht Frankfurt, doch vom Verein erhielt Innenverteidiger Martin Hinteregger wohl nicht die gewünschte Wertschätzung. Das kritisierte das Abwehr-Raubein jetzt öffentlich.
Verteidiger ätzt gegen KlubFrankfurt drängte mitten im Europa-Höhenflug auf Hinteregger-Abgang
Nach einer Woche Europa-Hoch ziehen bei Eintracht Frankfurt die ersten Gewitterwolken auf. Mit Martin Hinteregger (29) drückt ausgerechnet einer der großen Leistungsträger und Fan-Lieblinge bei der SGE überraschend auf die Stimmung.
In einem Interview in der Heimat beklagte der Österreicher den Umgang der sportlichen Verantwortlichen mit ihm, nachdem ihm zwischenzeitlich ein Abgang nahegelegt worden sei. „In diesem Jahr ist sehr viel in die Brüche gegangen“, sagte Hinteregger der „Kronen Zeitung“ am Freitag (27. Mai 2022).
Martin Hinteregger enttäuscht über Umgang bei Eintracht Frankfurt
Kurios: Obwohl der Innenverteidiger zu den sportlichen Stützen und Identifikationsfiguren des Klubs gehört, war er lange Zeit nicht Teil der Planungen für die kommende Spielzeit: „Mir wurde im Spätherbst und zwischen den Viertelfinal-Spielen gegen Barcelona gesagt, dass ich im Sommer gehen soll“, erinnert sich Hinteregger an die Gespräche mit der Klub-Führung.
Die zuletzt sogar aufgekommenen Berichte über eine frühzeitige Verlängerung seines noch bis 2024 laufenden Arbeitspapiers seien daher „Blödsinn“, machte der 67-malige Nationalspieler klar: „Stimmt nicht!“
Trotz der persönlichen Enttäuschung will er die Königsklasse als Karriere-Highlight in der kommenden Spielzeit aber unbedingt mitnehmen: „Die Champions League will ich mir mit diesen Fans sicher nicht entgehen lassen“, hielt er fest. In der vergangenen Saison stand Hinteregger in 37 Pflichtspielen für die SGE auf dem Rasen, lediglich die entscheidende Saisonphase verpasste er nach einem Muskelfaserriss.
Martin Hinteregger überrascht von Kehrtwende bei Eintracht Frankfurt
Warum Eintracht Frankfurt überhaupt an einen Hinteregger-Verkauf dachte: Der kantige Ösi gilt nicht gerade als Musterprofi, eckt hin und wieder mal an. Ohne die satten Europa-Prämien hätte der Klub im Sommer Verkaufs-Einnahmen generieren müssen, bei Hinteregger hätte kurz vor dessen 3o. Geburtstag die letzte große Möglichkeit auf einen satten Millionen-Erlös bestanden.
Den Abwehr-Talenten Tuta und Evan Ndicka (beide 22) gehört dagegen die Zukunft. Beide bieten auf lange Sicht das größere Entwicklungs-Potenzial, sollen unter Trainer Oliver Glasner (47) weiter reifen – und ihren Marktwert für einen möglichen späteren Verkauf weiter steigern.
Inzwischen will allerdings auch in Frankfurt niemand mehr etwas von einer Trennung wissen. Die Mannschaft, die zum Titel in der Europa League stürmte, soll für die Mission Champions League weitgehend zusammengehalten werden.
Dass ihn Sportvorstand Markus Krösche (41) zuletzt als „ganz wichtigen Spieler für uns“ hervorgehoben hatte, lässt Hinteregger allerdings kalt. Seine trockene Replik: „Ich bin überrascht über die Kehrtwende des Klubs, dass ich doch bleiben soll.“ (bc)