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EXPRESS-InterviewCalmund: „Plötzlich konnte ich nicht mehr laufen“

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Reiner Calmund lässt es in der nahen Zukunft ruhig angehen.

Köln – Wer Reiner Calmund kennt, der weiß: Er ist unaufhaltsam, immer in Bewegung. Und das nicht nur mit dem Mundwerk.

Jetzt jedoch wurde der langjährige Manager von Bayer Leverkusen lahmgelegt. Im Gespräch mit EXPRESS erzählt er von den dramatischen Stunden.

Herr Calmund, Sie wurden wegen eines Bandscheibenvorfalls per Ambulanz-Flug von Thailand nach Hause geflogen. Was war passiert?

Alles zum Thema Rudi Völler

Es war eine schockierende Erfahrung für mich, plötzlich nicht mehr laufen zu können und auf den Rollstuhl angewiesen zu sein. Ich musste dann meine bereits gebuchten Auftritte und Vorträge absagen – zum ersten Mal in mehr als 30 Jahren.

Gott sei Dank standen mir in dieser beschissenen Situation meine Kumpels Rudi Völler, Toni Schumacher und Didi Beiersdorfer zur Seite und erklärten sich spontan bereit, für mich einzuspringen. Das ist umso höher zu bewerten, als es in der Woche vor dem Bundesligastart war. Das tat richtig gut, ich bin den Jungs sehr dankbar.

Wie geht es Ihnen heute?

Gott sei Dank wesentlich besser. Nach dem Klinik-Aufenthalt bin ich jetzt seit der vergangenen Woche wieder – wenn auch noch sehr vorsichtig - auf den Beinen.

Natürlich steht täglich Physiotherapie auf dem Programm, damit ich meine Mobilitäts-Defizite abbaue. Die Ärzte sind sehr optimistisch, dass sie mit einer konservativen Behandlung Erfolg haben.

Es gibt ja die bekannte Quote, dass über 80 Prozent der Bandscheiben-Geschichten gar nicht operiert werden sollen und müssen. Aber: Lassen wir den Tag nicht vor Abend loben.

Lassen Sie es denn jetzt ruhiger angehen?

Die nächsten zwei Wochen verbringe ich in Köln. Zum Auftakt bin ich live bei Bayer gegen den HSV, danach wird zehn Tage unsere erfolgreiche Sendung „Grill den Henssler“ produziert, und bei der Veranstaltung „Lebendige Stadt“ interviewt mich der langjährige Kölner OB Fritz Schramma auf der Bühne im Düsseldorfer Hyatt Hotel.

Bayer Leverkusen konnte seine Mannschaft weitgehend zusammenhalten und mit Spielern wie Volland, Baumgartlinger und Dragovic verstärken. Kann die Mannschaft von Roger Schmidt den Rückstand zu den beiden Topteams München und Dortmund verkürzen und selbst um den Titel mitspielen?

Den Abstand verkürzen? Ja. Um den Titel mitspielen? Darüber würde ich mich sehr freuen, aber ich glaube nicht so richtig daran.

Wenn alles glatt läuft, es nicht wieder so viele Verletzten wie jetzt schon zum Saisonstart gibt und Trainer Roger Schmidt das mit der Rotation hinkriegt, dann wird das eine spannende Saison für Leverkusen. Denn die Klasse im Kader ist vorhanden.

Bayer muss lernen, seine Spitzenposition nicht gegen die „Kleinen“ zu verspielen. Nur wer konstant punktet, bleibt oben dabei. Deswegen müssen gegen den HSV drei Punkte eingefahren werde.

Welche Rolle spielen Sie beim HSV?

Keine, ich habe lediglich auf Wunsch von Herrn Kühne, der den HSV bei Transfers unterstützen wollte und ja auch hat, mit Volker Struth einen Berater aus der internationalen Szene empfohlen. Die beiden funken beim Thema HSV auf der gleichen Linie.