Rudi Völler. Der Star ohne Skandale. Der überall beliebt ist. Der als „Tante Käthe“ gefeiert wird. Und als einzigartig besungen wird: „Es gibt nur einen Rudi Völler.“

Er kommt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater Kurt war Dreher, seine Mutter Ilse Näherin. Der Papa schleppte Klein Rudi wie alle vier Söhne mit zum örtlichen TSV 1860 Hanau. Die US-Soldaten aus der Kaserne ließen ihn als Jugendlichen in den Kraftraum. Dass ihr Rudi nur Fußball spielt, hat seiner Mutter Ilse aber gar nicht gefallen.

So lernte Völler Bürokaufmann - bei den Offenbacher Kickers, wo Trainer Hermann Nuber ihn als Riesentalent erkannte, OFC-Präsident Waldemar Klein verehrt Völler bis heute. „Von ihm habe ich das gute Benehmen außerhalb und innerhalb des Stadions gelernt.“

Obwohl gelernter Bürokaufmann, leistet sich Völler vom ersten Geld bei Werder Bremen auch mal Leichtsinnskäufe. „Ich habe alle Spiderman-Comics gekauft. Ich wollte sie haben. Ich musste mir alles erarbeiten.“ Typisch für den Strafraumwühler ist damals sein Hund: ein Dackel. Bodenständiger geht's gar nicht!

Völler ist, sagt Medienexperte Prof Jo Groebel (Deutsches Digitalinstitut), „bis heute nicht so ein abgehobener Profi, dem es nur ums Geschäft geht, sondern eine ehrliche Haut, der einfach Mensch geblieben ist. Deswegen wird er so verehrt.“

Ein Beispiel: Als er in Rom spielte, wurde ihm mal der Wagen gestohlen. Dann stand in der Zeitung, dass Völlers Mercedes weg war. Tags darauf stand der Wagen wieder vor der Tür.

Wie bei vielen Sportlern: Auch Rudi Völler ist in zweiter Ehe verheiratet. Die Römerin Sabrina ist seit 1995 an seiner Seite. „zu Hause ist die der Chef.“ Trotz zweiter Ehe ist Völler für alle fünf Kinder (3 Söhne, 2 Töchter) da, wünscht sich von allen dasselbe: „Sie sollen anständige Menschen werden.“ Ein Sohn, Marco, ist übrigens auch Sportler. Der 21-Jährige misst 1,97 Meter und spielt Basketball beim TV Langen in der 2. Liga!