Zunächst tat sich Brasilien schwer im ersten Gruppenspiel bei dieser WM. Doch als das Abwehr-Bollwerk von Serbien einmal geknackt war, begeisterten die Stars mit Zauberfußball - und dem bislang schönsten Tor dieses Turniers. Schlechte Nachrichten gab es von S
Neymar weint trotz WM-TraumtorIm Video: Was dieser Brasilianer mit dem Ball macht, lässt das Stadion Kopf stehen
Brasiliens Ballkünstler haben ihre Jagd nach dem sechsten WM-Titel mit harter Arbeit und einem Zaubertor begonnen. In ihrem ersten Turnierspiel in Katar setzte sich die Seleção am Donnerstagabend (24. November 2022) auch dank einer Gala-Vorstellung von Richarlison mit 2:0 (0:0) gegen Serbien durch.
Erst staubte der Angreifer der Tottenham Hotspur aus kurzer Distanz ab (62. Minute), dann legte er sich den Ball selbst zu einem Seitfallzieher vor (73.) und schloss volley ab. Nach diesem traumhaften Treffer tobten die 88 103 Zuschauer im Lusail Stadium.
Brasilien schlägt Serbien dank Toren von Richarlison - Neymar verletzt
Über was für eine Offensivwucht die Brasilianer verfügen, zeigte sich schon bei der Aufstellung. Neymar, Vinicius Júnior, Raphinha, Richarlison und Lucas Paquetá - gleich fünf klar offensiv ausgerichtete Ausnahmeakteure standen in der Startelf. Doch wenn nach vorne etwas ging, dann zunächst nicht über ihre individuelle Klasse, sondern über die Schnittstelle. Anders war die kompakte Defensive der Serben kaum zu überwinden.
Zwei geniale Vertikalpässe von Casemiro und Kapitän Thiago Silva bekamen die Europäer im ersten Durchgang gerade noch so verteidigt. Ebenso den Versuch von Neymar (13.), der eine Ecke ins Tor schlenzen wollte. So blieb es zunächst bei den immer wieder neu gestarteten Versuchen, das serbische Bollwerk zu knacken. Die beste Chance dazu hatte Raphinha (35.), der nach feiner Kombination schon durch war - aber an Torwart Vanja Milinkovic-Savic scheiterte.Hier sehen Sie das Traumtor von Richarlison im Video:
Serbien beschränkte sich auf das, was Serbien besonders gut kann: unangenehm sein. Die Seleção dominierte das Spiel, aber geschenkt bekam sie nichts. Ohne den verletzten Ex-Frankfurter Filip Kostic fehlte den Serben zwar die Durchschlagskraft nach vorne. Anders als angekündigt fanden sie offensiv sogar kaum statt. Doch im Spiel gegen den Ball legte das Team von Trainer Dragan Stojkovic alles rein. Sie zerrten, zogen, grätschten und kämpften: wenn die Brasilianer eine Lücke finden wollten, dann mussten sie schon äußerst genau passen. Oder auf Fehler der Serben hoffen.
Im zweiten Durchgang war nicht mal eine Minute gespielt, als genau das passierte. Nemanja Gudelj verlor kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball, der wieder bei Raphinha landete - aber erneut kam der Angreifer vom FC Barcelona nicht am Keeper vorbei. Aber Brasilien näherte sich an. Ein wuchtiger Distanzschuss von Linksverteidiger Alex Sandro (60.) ging noch an den Innenpfosten. Doch dann wehrte Milinkovic-Savic einen Versuch von Vinicius Júnior genau vor die Füße von Richarlison ab, und der Stürmer der Tottenham Hotspur verwandelte aus kurzer Distanz.
Von Neymar dagegen war nicht viel zu sehen. Der Superstar von Paris Saint-Germain mühte sich zwar. Doch mal verzettelte er sich in einem Dribbling, mal misslang ihm die Ballannahme. Auch für den letzten Pass entschied sich der 30-Jährige mehrere Male zu spät.
Neymar verletzt raus - Tränen bei Brasiliens Superstar
Und dann auch noch das: Der 30-Jährige verletzte sich offenbar am Knöchel und musste in der 79. Minute ausgewechselt und nach Angaben seiner Mitspieler sofort in der Kabine behandelt werden. Neymar vergrub sein Gesicht im Trikot und humpelte aus der Arena. Eine erste Diagnose deutete auf einen verstauchten Knöchel hin. Sein Trainer Tite sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass er bei dieser WM weiterspielen kann.“
Gegen Serbien übernahmen bei den Brasilianern derweil andere die Regie. Allen voran der starke Casemiro, der im Mittelfeld der Seleção Regie führte. Und natürlich Richarlison. Als Vinicius Júnior sich auf der linken Außenbahn erneut im Dribbling durchsetzte, fand er im Zentrum den 25 Jahre alten Stürmer. Der legte sich den Ball selbst hoch, drehte sich zur Seite - und hämmerte ihn anschließend volley per Seitfallzieher ins Netz. (mac/dpa/SID)