Es wird immer verrückter bei der Handball-Europameisterschaft. Kurz vor dem Hauptrunden-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Spanien wurde Routinier Christoph Steinert freigetestet und lief zu Fuß in die Halle!
Handball-Chaos immer irrerNegativ! Steinert läuft zu Fuß in die Halle und spielt für Deutschland
Die Kuriositäten bei der Handball-Europameisterschaft nehmen kein Ende mehr. Die Mannschaft des Deutschen Handball-Bundes, gebeutelt durch ein gutes Dutzend positiver Corona-Tests, war schon in die Halle aufgebrochen, da erfuhr Christoph Steinert (32), dass er doch einsatzfähig ist.
Der war nach seinem überragenden Spiel gegen Polen an seinem 32. Geburtstag, an dem er noch der Matchwinner gewesen war, beim DHB positiv getestet. Die Tests der europäischen Handball-Förderation aber waren negativ, der Profi aus Erlangen durfte gegen Spanien eingesetzt werden.
Christoph Steinert packte alleine seine Tasche
Während die isolierten Kollegen in ihren Zimmern verblieben, packte Steinert im Teamhotel seine Tasche, schulterte sie und lief zu Fuß in die Halle in Bratislava. Daraufhin strich Handball-Bundestrainer Alfred Gislason (62) Sebastian Firnhaber (27) aus dem Aufgebot.
„Ich habe eine Stunde vor dem Spiel den Anruf bekommen, dass ich falsch positiv war und hab schnell alles zusammengeklaubt, was ich im Zimmer hatte. Leider hatte ich den Großteil meiner Klamotten in einem anderen Raum und deshalb nicht dabei“, erzählte Steinert nach der Partie über die irren Umstände.
Timo Kastening (26, Melsungen), in der Pause in der ARD zugeschalteter Spieler in Hotel-Quarantäne, sagt: Uns geht es gut, keiner wird zum Bleiben gezwungen. Wir sind glücklich für Deutschland spielen zu dürfen. Ich bin froh, dass sich unsere Mannschaft trotz der Umstände wieder richtig gut schlägt."
DHB-Kapitän Golla: „Wollen das Turnier zu Ende spielen“
„Wir konzentrieren uns nur auf das Sportliche, versorgen uns gegenseitig mit dem Nötigsten und wollen das Turnier zu Ende spielen, gerade für unsere positiv getesteten Spieler“, sagt DHB-Kapitän Johannes Golla (24) vor dem Vorrunden-Duell gegen die favorisierten Spanier.
Dabei waren einige erst am Spieltag zur Mannschaft gestoßen wie der letzte Nachrücker Tobias Reichmann (33). Trainer Alfred Gislason machte das Beste aus der kuriosen Situation: „Wir hatten eine gemeinsame Videositzung, danach kamen die weiteren Positiv-Teste dazu. Danach haben wir gar nicht mehr gesprochen. Wir haben ein kurzes Training gemacht für die, die wollten und konnten.“
Obwohl die Spanier ebenfalls zwei Corona-Ausfälle zu verzeichnen hatten, war das natürlich kein Vergleich zu den gebeutelten Deutschen. Man darf gespannt sein, wie sich das deutsche Team gegen die Iberer schlägt. (ach)